Hallo Bruno,
kannst Du nicht den Besuch als "Weg zur Arbeit" der "Spaziergang" deklarieren? Du gehst doch wahrscheinlich alleine dort hin und bist dort auch alleine? Na ich hoffe, Du bist nicht zu lange "abstinent
@Ulrich,
nein, mein Beitrag ist keine Provokation - ganz im Gegenteil - Aber dafür muss ich jetzt leider kurt OT machen und etwas in der Geschichte zurück gehen. Logisch, Mars (=Kriegsgott) und in Deutsch eben März (wie der Monat) Marzo ist aber im Italienischen auch der Monat März... aber das ist alles kein Problem.
Mit dem Bahnhof, der heute das Eisenbahnmuseum in Triest beherbergt verbindet mich auch ein Stück Familiengeschichte.
Anno 1906 wurde mein Urgroßvater, von Beruf Zugführer, zur Betriebseröffnung der Staatsbahnlinie nach Triest (=2. Verbindung nach Triest über Tauern/Karawanken- und Wocheinerbahn)versetzt. Er zog also mit "Sack und PacK" von Vordernberg nach Triest und machte von da an Dienst auf den Staatsbahnstrecken von Triest nach Laibach, Erpelle, Pola, usw. Ein Teil meiner Familie, vor allem der, der vom Karst nach Triest gezogen ist. lebt noch heute dort, wie auch mein Vater. Ich habe sehr viel Zeit meines bisherigen Lebens dort verbracht mit entsprechenden sozialen Verbindungen. Ein guter Bekannter meiner Großerletern war u. A. der Schriftsteller Giulio Roselli, der viele Bücher über die Eisenbahn und das Standartwerk über die Schmalspurbahn Triest-Parenzo geschrieben hat, deren Ausgangspunkt vom Bahnhof St. Andrea zum Staatsbahnhof verlegt wurde und deren Kilometrierung daher mit -300 m angefangen hat! Auf dem Foto mit der Zentralansicht fuhren die Züge der Schmalspurbahn ganz links, dort wo heute die Bäume stehen, ab.
Der Bahnhof, der heute Campo Marzo heißt, war früher der Staatsbahnhof bzw. Stazione della Transalpina. Demgegenüber hieß der heutige Bahnhof Trieste Centrale früher Stazione della Ferrovia Meridionale, also auf Deutsch Südbahnhof!
Der Bahnhof St. Andrea befindet sich etwa 300m südöstlich des Staatsbahnhofs/Campo Marzo und wurde 1886 errichtet, um als Endbahnhof der Linie von Erpelle/Herpelje auf dem Karstplateau und Bahnhof für den "neuen Hafen" bzw. die Lloydarsenale und Werfen zu dienen. Erpelle/Herpelje liegt an der Strecke von Divacca/Divazza nach Pola. Heute ist dieser Bahnhof, der interressanterweise nie umbenannt wurde der Rangierbahnhof des Hafens Triest und die Dreh-und Verteileranlage für den Hafen. Mit dem Bahnhof Trieste Centrale ist dieser Bahnhof mit dem längsten Tunnel der Welt (Scherz der Bevölkerung wegen der Bauzeit von fast 80 Jahren) verbunden. Vorher gab es die Verbindungsbahn quer durch den Hafen und die Stadt!
Das Eisenbahnmuseum in Triest kenne ich seit dem ersten Tag und sogar noch davor, da ich ich mich als Kind in Begleitung meines Großvaters dort öfter herumtrieb (war nix abgesperrt!). Das Museum entstand nur durch die ehrenamliche Arbeit von Ex-Eisenbahneren und als Freizeitgestaltung von aktiven Eisenbahnern und Modellbahneren und litt seit Beginn unter chronischem Geldmangel. Seit ein paar Jahren hat die Region Friuli-Venezia-Giulia aber erkannt, welche Schätze sih dort befinden und "sponsort" die Aktivitäten.
OT Ende - ich hoffe, ich habe Euch nicht gelangweilt....
Noch zwa Bilde:
viele Grüße/tanti Saluti
Christian