Hallo Modellbahnfreunde,
am vergangenen Sonntag war ich zur o. g. Ausstellung. Es gab insgesamt 12 Anlagen zu sehen.
Mir hat die Ausstellung super gefallen. Leider konnte ich erst um 13:30 Uhr vor Ort sein und um 16:00 Uhr endete die Ausstellung. Ich hätte mir die Anlagen noch länger anschauen können, denn immer wieder entdeckt man was neues. Dazu noch die Gespräche mit einigen Erbauern und Rokalfreunden in denen man viel Interessantes erfährt.
Jede Anlage hatte Ihren besonderen Charakter und ihr eigenes unverwechselbares Flair. Alle waren funktionstüchtig und wurden im Betrieb vorgeführt, ob die Ur-Bakelitanlage, die Anlage eines Jugendlichen mit Pappschwellengleis oder die lange Modulanlage mit Vollprofilschienen.
Es war ein reger Besuch bis zur letzten Minute zu beobachten mit vielen Gesprächen. Mancher Rokal-Freund kam von weit her und offenbar nahm auch die heimische Bevölkerung an der Ausstellung als einem Stück Heimatgeschichte Anteil.
Der Rokal-Freund konnte sich mit allem eindecken was das Herz begehrt, vom Zahnrad oder Schalter bis zur E-Lok Br. 103.
Man merkte den Veranstaltern an, dass sie selbst Spass an der Ausstellung hatten, auch wenn es sicherlich viel Arbeit war. Der Spass und die Freude an der Rokal-Bahn und ihr besonderer Charm sind wohl auch das Wesentliche, was einen zum Rokal-Freund werden lässt, denn für eine Wertanlage ist sie (vielleicht mit Ausnahmen) wohl nicht geeignet.
Wie ich hörte, wird es in zwei Jahren wieder eine Total Rokal geben. Ich freue mich schon total und werde mir dann mehr Zeit nehmen.
Hier nun Fotos:
Die Anlage stammt noch aus den 50er Jahren und ist bis heute betriebsfähig erhalten. Versehen ist sie mit dem Gleis der 2. Generation: Hohlprofile auf Pappschwellen. Es zog eine Lok der Baureihe 71 mit Kesselwagen unermüdlich ihre Runden. Die auf der Anlage zu sehenden Autos waren überwiegend verkleinerte Winking-Kopien aus Überraschungseiern. Nun noch ein Foto der "Steuerzentrale"; die Hebelschalter stammen aber nicht von Rokal.
Auch die niederländischen Rokal-Freunde waren vertreten. Hier folgt jetzt die Anlage eines Rokalfreundes aus den Niederlanden, wobei man nicht von einer Anlage im eigentlichen Sinne sprechen kann. Es handelt sich vielmehr um einen "fliegenden" Aufbau, wie er früher in vielen Haushalten üblich war. Vor Weihnachten wurden die Kartons mit den Modellbahnsachen hervorgeholt und auf einem Tisch aufgebaut. Nach Weihnachten wurde alles wieder eingepackt. Hier wurden die Bakelit-Gleise der ersten Generation verwendet zusammen mit alten Holz/Pappe-Gebäuden.
Mich hat die Feinheit der Schienenprofile der alten Bakelitgleise beeindruckt.
Das folgende Foto zeigt die Anlage Waldkirch aus den 1980er Jahren. Richard Nolde hat das nicht mehr funktionsfähige Bakelitgleis durch Gleise mit Neusilber-Schienenprofilen ersetzt und eine Oberleitung hinzu gefügt. Auch die Steuerung wurde erneuert.
Als nächstes eine Original-Werksanlage. Erbauer war seinerzeit M. R. Lünenschloss, der auch Anlagen für Arnold gebaut hat.
Es war ein Zug des englischen Herstellers Tri-ang auf der Anlage unterwegs.
Weitere Informationen zur Anlage gibt's hier.
Die folgenden Bilder zeigen zwei Ur-Rokal-Packungen im Holzkistchen, als sie noch Klein-Elektrobahn hieß und die Bakelit-Anlage von Hartwig Harms.
Einige Rokal-Bahner neigen zum Umbauen. Auf dem obigen Foto sind nun zwei Schienenbusse der besonderen Art zu entdecken. Ein Indusi-Messwagen, wie er auch bei der DB im Einsatz war und ein überlanger Schienenbus mit Drehgestellfahrwerk, soweit ich weiß, ohne Vorbild. Auf der Anlage war auch eine Rokal BR 80 mit Rauchentwickler im Einsatz.
Um Umbauten geht es auch bei der nächsten Anlage von Frank Kleffel. Wie er mir sagte verwendet er dazu Schrottteile und richtet sie nach seinem Geschmack wieder her.
Hier sieht man eine 89er im Fotolack. Hinten hat er noch eine Pendelstrecke angefügt auf der ein einmotoriger Schienenbus mit vorbildlich kurzem Beiwagen verkehrt, den es so bei Rokal nicht gab.
Hier der Schienenbus aus der Nähe.
Hier ist eine 89er mit verlängertem Führerhaus und Schlepptender zu sehen. Die angehängten Personenwagen wurden rot lackiert.
Auf der Anlage von Mika Nolde mit dem besonderen Gleisbildstellpult konnten Rokal-Loks ihre Robusheit beweisen: Lange Züge die Steigung hinauf ziehen, schleudern inbegriffen.
Hier ist eine Jugendanlage zu sehen
und ihr Erbauer.
Als nächstes die Heimanlage eines niederländischen Rokal-Freundes. Die Wagen, die die V 200 zieht wurden nach niederländischen Vorbild aus Holz gefertigt bzw. aus Rokal-Wagen umgebaut und neu lakiert.
Die folgende Mini-Anlage stammt wieder von M. R. Lünenschloss und war eigentlich eine N-Anlage. Das Gelände besteht aus Kunststoff, dass in Einzelanfertigung erstellt wurde. Da die Radien der Gleistrassen enger sind als die Rokal-Gleisradien, wurden die Schwellenbänder der Neusilber-Vollprofilgleise aufgetrennt und enger gebogen. Mit diesen engen Radien kommen aber nur zweiachsige Fahrzeuge zurecht.
Die Schiffe sind aus Holz von Herrn Lünenschloss handgefertigt und dienten als Vorlage für Schiffe der Fa. Wiad.
Hier demonstrierte Ralf Nolde eine einfach programmierbare Modellbahnsteuerung. Die Bahn fährt und schaltet analog. Die programmierbare Steuerung lenkt über Schaltgleise und Lichtschranken den Betrieb.
Viele Worte über die 7 m lange Modulanlage der Rokal-Freunde Lobberich zu machen, hieße Eulen nach Athen tragen. Die Fotos sprechen für sich. Auf dem ersten Foto zieht die 03 übrigens von Sip Hartmann für Rokal gebaute französische Wagen. Leider habe ich sie nicht aus der Nähe fotografiert, aber weitere Informationen gibt es hier (nach unten scrollen).
Was gab es sonst noch?
Bei Manfred Heiss konnte man sein Rokal-Modell zur Reparatur geben und Repro-Teile erwerben.
Es gab auch noch andere Anbieter. Ein schönes Angebot auch noch am Ende der Veranstaltung. Rokal-Sammler können aus dem Vollen schöpfen.
Alles in allem eine schöne, beeindruckende Ausstellung, die nicht durch Größe sondern Inhalte glänzte. Ein großes Dankeschön an die Veranstalter.
Viele Grüße
Jürgen
P. S. Dass ich inzwischen, nach dem ich meine Rokal-Bahn vor rund 35 Jahren verkauft habe, wieder Rokal-Material habe, soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. Davon später mehr.
am vergangenen Sonntag war ich zur o. g. Ausstellung. Es gab insgesamt 12 Anlagen zu sehen.
Mir hat die Ausstellung super gefallen. Leider konnte ich erst um 13:30 Uhr vor Ort sein und um 16:00 Uhr endete die Ausstellung. Ich hätte mir die Anlagen noch länger anschauen können, denn immer wieder entdeckt man was neues. Dazu noch die Gespräche mit einigen Erbauern und Rokalfreunden in denen man viel Interessantes erfährt.
Jede Anlage hatte Ihren besonderen Charakter und ihr eigenes unverwechselbares Flair. Alle waren funktionstüchtig und wurden im Betrieb vorgeführt, ob die Ur-Bakelitanlage, die Anlage eines Jugendlichen mit Pappschwellengleis oder die lange Modulanlage mit Vollprofilschienen.
Es war ein reger Besuch bis zur letzten Minute zu beobachten mit vielen Gesprächen. Mancher Rokal-Freund kam von weit her und offenbar nahm auch die heimische Bevölkerung an der Ausstellung als einem Stück Heimatgeschichte Anteil.
Der Rokal-Freund konnte sich mit allem eindecken was das Herz begehrt, vom Zahnrad oder Schalter bis zur E-Lok Br. 103.
Man merkte den Veranstaltern an, dass sie selbst Spass an der Ausstellung hatten, auch wenn es sicherlich viel Arbeit war. Der Spass und die Freude an der Rokal-Bahn und ihr besonderer Charm sind wohl auch das Wesentliche, was einen zum Rokal-Freund werden lässt, denn für eine Wertanlage ist sie (vielleicht mit Ausnahmen) wohl nicht geeignet.
Wie ich hörte, wird es in zwei Jahren wieder eine Total Rokal geben. Ich freue mich schon total und werde mir dann mehr Zeit nehmen.
Hier nun Fotos:
Die Anlage stammt noch aus den 50er Jahren und ist bis heute betriebsfähig erhalten. Versehen ist sie mit dem Gleis der 2. Generation: Hohlprofile auf Pappschwellen. Es zog eine Lok der Baureihe 71 mit Kesselwagen unermüdlich ihre Runden. Die auf der Anlage zu sehenden Autos waren überwiegend verkleinerte Winking-Kopien aus Überraschungseiern. Nun noch ein Foto der "Steuerzentrale"; die Hebelschalter stammen aber nicht von Rokal.
Auch die niederländischen Rokal-Freunde waren vertreten. Hier folgt jetzt die Anlage eines Rokalfreundes aus den Niederlanden, wobei man nicht von einer Anlage im eigentlichen Sinne sprechen kann. Es handelt sich vielmehr um einen "fliegenden" Aufbau, wie er früher in vielen Haushalten üblich war. Vor Weihnachten wurden die Kartons mit den Modellbahnsachen hervorgeholt und auf einem Tisch aufgebaut. Nach Weihnachten wurde alles wieder eingepackt. Hier wurden die Bakelit-Gleise der ersten Generation verwendet zusammen mit alten Holz/Pappe-Gebäuden.
Mich hat die Feinheit der Schienenprofile der alten Bakelitgleise beeindruckt.
Das folgende Foto zeigt die Anlage Waldkirch aus den 1980er Jahren. Richard Nolde hat das nicht mehr funktionsfähige Bakelitgleis durch Gleise mit Neusilber-Schienenprofilen ersetzt und eine Oberleitung hinzu gefügt. Auch die Steuerung wurde erneuert.
Als nächstes eine Original-Werksanlage. Erbauer war seinerzeit M. R. Lünenschloss, der auch Anlagen für Arnold gebaut hat.
Es war ein Zug des englischen Herstellers Tri-ang auf der Anlage unterwegs.
Weitere Informationen zur Anlage gibt's hier.
Die folgenden Bilder zeigen zwei Ur-Rokal-Packungen im Holzkistchen, als sie noch Klein-Elektrobahn hieß und die Bakelit-Anlage von Hartwig Harms.
Einige Rokal-Bahner neigen zum Umbauen. Auf dem obigen Foto sind nun zwei Schienenbusse der besonderen Art zu entdecken. Ein Indusi-Messwagen, wie er auch bei der DB im Einsatz war und ein überlanger Schienenbus mit Drehgestellfahrwerk, soweit ich weiß, ohne Vorbild. Auf der Anlage war auch eine Rokal BR 80 mit Rauchentwickler im Einsatz.
Um Umbauten geht es auch bei der nächsten Anlage von Frank Kleffel. Wie er mir sagte verwendet er dazu Schrottteile und richtet sie nach seinem Geschmack wieder her.
Hier sieht man eine 89er im Fotolack. Hinten hat er noch eine Pendelstrecke angefügt auf der ein einmotoriger Schienenbus mit vorbildlich kurzem Beiwagen verkehrt, den es so bei Rokal nicht gab.
Hier der Schienenbus aus der Nähe.
Hier ist eine 89er mit verlängertem Führerhaus und Schlepptender zu sehen. Die angehängten Personenwagen wurden rot lackiert.
Auf der Anlage von Mika Nolde mit dem besonderen Gleisbildstellpult konnten Rokal-Loks ihre Robusheit beweisen: Lange Züge die Steigung hinauf ziehen, schleudern inbegriffen.
Hier ist eine Jugendanlage zu sehen
und ihr Erbauer.
Als nächstes die Heimanlage eines niederländischen Rokal-Freundes. Die Wagen, die die V 200 zieht wurden nach niederländischen Vorbild aus Holz gefertigt bzw. aus Rokal-Wagen umgebaut und neu lakiert.
Die folgende Mini-Anlage stammt wieder von M. R. Lünenschloss und war eigentlich eine N-Anlage. Das Gelände besteht aus Kunststoff, dass in Einzelanfertigung erstellt wurde. Da die Radien der Gleistrassen enger sind als die Rokal-Gleisradien, wurden die Schwellenbänder der Neusilber-Vollprofilgleise aufgetrennt und enger gebogen. Mit diesen engen Radien kommen aber nur zweiachsige Fahrzeuge zurecht.
Die Schiffe sind aus Holz von Herrn Lünenschloss handgefertigt und dienten als Vorlage für Schiffe der Fa. Wiad.
Hier demonstrierte Ralf Nolde eine einfach programmierbare Modellbahnsteuerung. Die Bahn fährt und schaltet analog. Die programmierbare Steuerung lenkt über Schaltgleise und Lichtschranken den Betrieb.
Viele Worte über die 7 m lange Modulanlage der Rokal-Freunde Lobberich zu machen, hieße Eulen nach Athen tragen. Die Fotos sprechen für sich. Auf dem ersten Foto zieht die 03 übrigens von Sip Hartmann für Rokal gebaute französische Wagen. Leider habe ich sie nicht aus der Nähe fotografiert, aber weitere Informationen gibt es hier (nach unten scrollen).
Was gab es sonst noch?
Bei Manfred Heiss konnte man sein Rokal-Modell zur Reparatur geben und Repro-Teile erwerben.
Es gab auch noch andere Anbieter. Ein schönes Angebot auch noch am Ende der Veranstaltung. Rokal-Sammler können aus dem Vollen schöpfen.
Alles in allem eine schöne, beeindruckende Ausstellung, die nicht durch Größe sondern Inhalte glänzte. Ein großes Dankeschön an die Veranstalter.
Viele Grüße
Jürgen
P. S. Dass ich inzwischen, nach dem ich meine Rokal-Bahn vor rund 35 Jahren verkauft habe, wieder Rokal-Material habe, soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. Davon später mehr.