Matador-Eisenbahnen

Kürzlich stattete erstmals ich dem Stadtmuseum Traiskirchen einen Besuch ab; ich kann den Usern nur empfehlen dies auch zu tun, denn selbiges ist ausgesprochen sehenswert.

Wie wahrscheinlich vielen bekannt, ist das in der Nähe liegende Pfaffstätten die die Heimatstadt der "Matador"- Baukästen von Johann Korbuly (geb. Wien, 29.01. 1860 - verstorben ebenda 23.04.1919).

1903 gründete Johann Korbuly eine Fabrik, in der er seinen neuartigen Holzbausteine unter dem Namen "Matador" produzierte und mit der er 1915 nach Pfaffstätten übersiedelte. 1978 wurde das Werk an Hrn. Kurt Falk - ehemals "Kronenzeitung"-Miteigentümer - verkauft und 1987 letztendlich die Produktion eingestellt.
1996 wurden die Markenrechte, Maschinen usw. an Hrn. Ing. Mag. Michael Tobias verkauft, unter dessen Leitung 1997 eine neuerliche Markteinführung erfolgte.

"Matador" war auch das Spielzeug meiner Kindheit, mit dem ich mich stunden- und tagelang beschäftigen konnte, ohne dass mir fad wurde; ich war nur immer sauer, wenn ich mit meinen Eltern fortgehen und die Baukästen wegräumen musste.

Zwei Räume des Stadtmuseums Traiskirchen widmen sich der Geschichte des "Matador", wobei entlang einer ganze Wand Modellen von Schienenfahrzeugen auf dieser Basis ausgestellt sind.







In weiteren Räumlichkeiten wird u. a. mit einem Diorama die Badnerbahn behandelt.



Die Badnerbahn ist übrigens auch in 1:1 ein Thema - WLB-Twg 226 + Bwg 47.....



.....sowie ein offener Güterwagen WLB 855.

Danke für den Tipp sowie die mich äußerst ansprechenden Photos. Ich wußte gar nicht, dass Matador schon sooo lange existiert und noch dazu österreichisch war/ist - Tja, wer hatte nicht zumindest einen Kasten davon zu Hause (ich hatte nur einen, weil die Kästen seeeehr teuer waren ).
Eine Frage bitte: Was kann man mit dem gelben Knopf im roten Schalten auf dem ersten Bild schalten?

LG,
-Karl

Hallo zusammen

An die Matador Holzbaukästen kann ich mich auch erinnern, sie waren auch hier in der Schweiz beliebt (ich spielte aber mit dem Meccanokasten meines älteren Bruders und natürlich mit Lego!)

LG
-Bruno

Karl, der 19er schrieb:Was kann man mit dem gelben Knopf im roten Schalten auf dem ersten Bild schalten?
LG,
-Karl

Hallo Karl - ich kann mich, ehrlich gesagt nicht mehr erinnern, aber ich glaube, dass man damit auf dem/den dahinter liegenden Gleis(en) elektrische angetriebene Matador-Fahrzeuge in Bewegung setzen konnte.

L. G. Professor

Hallo professore!
Für mich bedeutet das Wort MATADOR sehr schöne Erinnerungen an meine Kinderzeit. Ich hatte zuhause eine Kiste voll und war immer am Werken. Da war der 19er, die 10erplatte die kleinen Plastikscheiben und die magischen Klemmhülsen, von denen ich nie genug hatte. Wurden dann mit Spagat ersetzt um die grünen Stäbchen in den Rädern festzuklemmen. Und wenn die normalen geschlitzten Stäbchen nicht mehr hielten genügte draufspucken, diese quellten etwas auf und passten wieder. Grosses Fest als meine erste 25er Platte ankam.
Da gab es in Wien auf der Mariahilferstrasse ein Matador-Geschäft und bei dem war immer Pflichtstop mindestens eine halbe Stunde so ungefähr wie bei den Kleinbahnläden. Un da wurde geschaut und bestaunt und die Modelle waren ungefähr so wie auf dem Foto.
Habe auch noch eine Erinnerung von der Badner Bahn. Als ich 1963 bei Eumig als Feinmechanikerlehrling begann war ich für ca. 4 Monate im Werk Wiener Neudorf und fuhr jeden Tag hin und retour bis zum 10. Hieb. Auf der offenen letzten Plattform des letzten Waggons bist du dir vorgekommen wie auf der Hochschaubahn. Da wurdest du wahnsinnig hin und hergeschleudert und das war ein Feeling wie es du heute nur noch schwer erreichen kannst.
Doch nun genug mit den Jugenderinnerungen!
LG und ciao
herby

Hallo, Herby!

Nur zu -> uns alte Deppen zeichnet aus, dass "das Kind in uns" noch immer munter ist. Dies ist irrsinnig wichtig für die Psyche! Und in Jugenderinnerungen schwelgen ... tja, warum denn nicht? Wenn ich täglich von der Arbeit nach Hause komme, denke ich lieber an früher oder andere Dinge als dass ich noch mal den (Arbeits-)Tag Revue passieren lasse ...

LG,
-Karl

Hallo zusammen,

Matador war mir bisher unbekannt. Für Alle denen es ähnlich geht, hier ein Link zu einer interessanten Heimseite über Matador.

Matador

Danke Professor, für den interessanten Bildbericht.

LG Ralph

Da wohn ich "fast" ums Eck und kenn das Museum nicht mal
Das Matador-Geschäft kenne ich auch noch, war kurz vor der Kreuzung Neubaugasse Mariahilferstrasse stadtauswärts auf der rechten Seite. Als Kind haben mich meine Eltern auch dort nie rausgebracht aus dem Hauseingang bevor ich nicht alle bewegten Modelle eingeschalten hatte. Heutzutage ist ein Computerspieleladen drinnen, schade darum
Aber wie bei so vielem, wir können uns daran noch erinnern unsere Kinder werden oder können sich nicht mehr daran erfreuen. Genauso wie an die vielen Spielwaren- und Mobageschäfte die schon lange Geschichte sind weil sie Mitte der 90-er Eines nach dem Anderen verschwanden.

Hallo Professor,danke für Deinen Bildbericht,ich muß mir dieses Museum unbedingt auch einmal anschauen,durch Dich weiß ich jetzt,wo es das gibt.Ich habe als Kind ja auch mit dem Matador gespielt,ich kann mich erinnern,daß mein Vater einmal für uns Kinder eine riesige Dreschmaschine aus Matador gebaut hat,da ich im Mostviertel aufgewachsen bin ,kannte ich natürlich solche Maschinen,die damals noch mit einem Lokomobil angetrieben wurden,sehr gut,außerdem hatten meine Großeltern einen Bauernhof.Ich habe mir vor einigen Jahren wieder aus nostalgischen Gründen einen kleinen Matadorkasten gekauft,war aber vsehr enttäuscht,denn die Paßgenauigkeit der Holzklötze war leider nicht sehr gut,früher waren die viel exakter.Wundert mich zwar bei den heutigen Möglichkeiten mit CNC-gesteuerten Maschinen,aber ich kann mich nicht erinnern,daß es früher bei den Holzklötzen Maßabweichungen gegeben hat.Am ersten Bild ist oben links eine Dampflokomotive zu erkennen,die der berühmten 310-er sehr ähnlich ist.Hast Du diese Lok auch vielleicht zufällig näher fotografiert,dann bitte stell noch ein Bild rein.
L.G.
Edwin

Hallo br310!

Du hast richtig gesehen, die erste Maschine oben ist dein Ebenbild; ich habe sie aber leider nicht extra fotografiert.

Zur Passgenauigkeit - ich glaube nicht, dass der jetzige Matador CNC-gefräst ist; vielmehr glaube ich, dass dafür noch immer die ursprünglichen Maschinen in Verwendung stehen, die halt auch schon ihr Alter am Rücken haben. Schließen könnte man diesen Sachverhalt auch aus einer mir bekannten Meldung, dass die Produktionsstätte in Waidhofen an der Thaya gebrannt hat, aber die "unersetzlichen Maschinen" nicht betroffen waren.

P.S.: Kommst du aus deutschen Landen? Den Begriff BR = Baureihe gibt es in Österreich nämlich nicht; hier heisst es nur "Reihe" oder früher auch "Serie" (wie z.B. Südbahnlok Serie 17c).


L. G. Professor

Hallo Professor,ich komme aus der jetzigen Produktionsstadt des Matadors,aus Waidhofen/Thaya.Ich weiß von einem ehemaligen Matador-Mitarbeiter,der nach Schließung des Werkes in der Relaisfabrik in Waidhofen gearbeitet hat,wo ich lange Jahre Werksleiter war,daß es damals unzählige Sondermaschinen für die Bearbeitung der Matador-Klötze gab,die eigens für diese Produktion angefertigt wurden.Ob diese Maschinen noch existieren oder ob man das heute mit CNC-Maschinen macht,weiß ich nicht,aber ich werde mich erkundigen.
Danke für Deine Antwort.
Was ist übrigens aus Deinen Lokomotivbauambitionen geworden? Dein Bericht über die Selbstbauloks ,vor allem der Reihe 100.war wirklich sensationell,diese Fähigkeiten sollte man nicht brach liegen lassen.Ich baue ja auch kkstB Loks,derzeit eine 206,von der ich Dir ein Bild hineinstelle,allerdings ist sie noch nicht fertig..... [url=][/url][url=][/url]

L.G. Edwin

Hallo br310!

Meine Selbstbautätigkeiten musste ich leider sowohl aus familiären und - vor allem noch immer und noch mehr - aus Platzgründen zu den Akten legen; ich hätte nicht einmal einen halbwegs brauchbaren Arbeitsplatz und der Esstisch ist es halt auch nicht wirklich. Auch habe ich mit kleinen Maßstäben wie H0 schon so meine Probleme (Sehen, manuelle Geschicklichkeit). So war meine allerletzte Tätigkeit in dieser Hinsicht vor etwa 12-15 Jahren der Umbau von 2 Feldbahndampfloks von LGB, um sie optisch auch wirklich als solche wahrnehmen zu können. Ich habe aber vor, demnächst einiges vorübergehend aus dem Keller zum Fotografieren zu holen und einige Raritäten aus meiner Sammlung vorzustellen - biite aber noch um Geduld!

L. G. Professor

Ach, Edwin: Wenn ich mit den Fingern meiner rechten Hand nur 1/4 so geschickt wäre wie du ... 1 Finger davon wurde vor mehreren Jahren vom Rasenmäher "bearbeitet". Ab ist er glücklicherweise nicht, aber der Mittelfinger ist jetzt doppelt so dick wie jener der anderen Hand, Gefühl hat er auch keins mehr, aber zum Tippen kann ich ihn noch benützen.

Ich bewundere immer wieder eure Fertigkeiten und Akribie. Das, was ihr uns hier zeigt, ist absolut allererste Sahne. DANKE +

LG,
-Karl


PS:
Dieses Wochenende konnte ich aus zeitlichen Gründen kein Mail versenden - ich hoffe, dass es sich zeitlich am kommenden WE oder spätestens 1 Woche darauf wieder ausgeht.

Hallo Professor,jetzt habe ich auf der Matador-Seite sogar einen Übersichts-Bauplan von der Dreschmaschine gefunden,die mein Vater für uns in den 50-er Jahren gebaut hat und die wir mit einer echten kleinen Dampfmaschine sngetrieben haben,da wird man nostalgisch.....
Eigentlich haben wir früher viel kreativeres Spielzeug gehabt als die heutigen Kinder,Modelleisenbahn,Matador,Dampfmaschinen oder Märklin Metallbaukästen haben uns mehr technisches Verständnis gelehrt als das heutige Elektronik Zeugs .Da muß ja jede Pisa Studie schlecht ausfallen......
Tempi passati........

Hallo Matador-Fans!
Ich habe vergessen zu schreiben daß es bei Matador auch einen Federmotor gab, der war ziemlich kompakt, lief gut und auch relativ lang. Ob es auch einen Batteriemotor gab kann ich mich nicht mehr erinnern.
ciao
herby