Am 22. März 2021 jährte sich zum 70.Mal der erste Betriebstag eines "Grazer" Triebwagens auf der Linzer Lokalbahn. Am 22. März 1951 wurde der erste vierachsige Triebwagen für die Linzer Lokalbahn AG den Vertretern des Öffentlichen Lebens bei einer "Schnupperfahrt" von Linz LB nach Eferding und zurück vorgestellt.
Die Neubautriebwagen ET 22.106 und 107 entstammten einem Typenprogramm von SGP, welches dem Wunsch entsprang, für den enormen Nachholbedarf der Österreichischen Eisenbahnen nach dem 2. Weltkrieg ein adäquates Fahrzeugsystem im Sinn eines Baukastens, anzubieten. Die Planungen dazu reichten bis in die 1930er Jahre zurück und umfassten eine einheitliche Typenfamilie für diesel- und elektrische Traktion, Gleich- und Wechselspannung und Spurweiten von 1435mm, 1000mm und 760mm. Aus dieser Typenfamilie wurden lediglich 3 Triebwagen und 6 Beiwagen für die Salzburger Lokalbahn und 2 Triebwagen und ebenfalls 6 Beiwagen für die Linzer Lokalbahn realisiert. Auch andere Lokalbahnen hätten gerne von dieser Typenfamilie partizipiert - allein es fehlte an Möglichkeiten der Finanzierung, so betrugen die Kosten je Triebwagen 1951 eine stattliche Million Schilling (entspricht bei heutiger Kaufkraft ca. Euro 650.000 - dafür gäbe es heute kein vergleichbares Fahrzeug aber nach dem Krieg war das für die öffentliche Hand sehr viel Geld!), und selbst für einen Beiwagen mussten noch 500.000.-ATS berappt werden.
Die "Grazer" - wie die Fahrzeuge nach ihrer Herkunft aus dem SGP Werk Graz benannt wurden, brachten einen bis dahin nicht gekannten Komfort auf die Linzer Lokalbahn. Erstmals wurden 50km/h gefahren und die Laufruhe der Görlitz-Schwer Drehgestelle besticht bis heute. Die elektrische Ausrüstung der Fahrzeuge steuerte ELIN bei. Bis zum Erscheinen der ehemaligen KFBE Züge trugen die 8 SGP Fahrzeuge die Hauptlast des Verkehrs auf der Lokalbahn Linz - Eferding - Waizenkirchen (LEW) und kamen im Durchlauf auch auf die Lokalbahn Neumarkt-Kallham - Waizenkirchen - Peuerbach (NWP) - beide zusammen die heutige Linzer Lokalbahn AG (LILO). Mit Einsatz der 3 ehemaligen KBE Doppeltriebwagen verringerte sich das Einsatzspektrum weiter und mit Einführung der LILO in den Linzer Hauptbahnhof unter Wechselspannung, ist ein sinnvoller Einsatz nur mehr auf der "oberen" LILO zwischen Peuerbach, Waizenkirchen und Neumark-Kallham vorgesehen.
Aushilfsweise (Test)Einsätze führten die Triebwagen auch auf die Lokalbahn Lambach - Vorchdorf-E. und sogar auf die leider inzwischen eingestellte und abgebaute Lokalbahn Lambach - Haag.
Im werktäglichen Einsatz von Montag bis Freitag verkehren aktuell 7 Zugpaare in verschiedensten Relationen - jeweils nur am Vormittag, zwischen Peuerbach, Waizenkirchen bzw. Niederspaching und Neumarkt-Kallham mit den bestens gepflegten "Youngtimern" deren aktives Einsatzende mit der Lieferung der TramTrain Züge aus einer VDV Sammelbestellung in der 2.Hälfte dieses Jahrzehnts zu erwarten ist.
ET 22.107 auf der Fahrt von Niederspaching nach Neumarkt-Kallham auf der Brücke über die Faule Aschach nahe Niederspaching, 25.2.2021
ET 22.107 und 106 - beide "Grazer" in ihrem Heimatbahnhof Peuerbach,18.3.2021
ET 22.107 verlässt die Bahnhof- und Remisenhalle von Peuerbach auf der Fahrt nach Neumarkt-Kallham, 18.3.2021
ET 22.107 nahe Straßhof - Lokalbahnromantik pur !!! 18.3.2021
ET 22.107 zwischen Straßhof und Kledt, 18.3.2021
Zwischen Kledt und Neumarkt-Kallham verläuft die Lokalbahn parallel zur ÖBB Hauptstrecke Wels - Passau, 18.3.2021
ET 22.107 in der stark landwirtschaftlich geprägten Landschaft rund um Peuerbachbei Holzleithen, 18.3.2021
"Große" Eisenbahn trifft Lokalbahn im Bahnhof Neumarkt-Kallham. Die LILO endet seit dem Bahnhofumbau stumpf am ÖBB Gebäude. Früher lag die Abfahrtsstelle idyllisch am Bahnhofvorplatz.7.4.2021
Treffen der Generationen - ET 22.106 (SGP/1951) trifft in Niederspaching auf ET 22.160 (Stadler/ 2001), letzerer stellt den Anschluss in Richtung Eferding - Linz her. 7.4.2021
Fotos & Text: Gunter Mackinger
Die Neubautriebwagen ET 22.106 und 107 entstammten einem Typenprogramm von SGP, welches dem Wunsch entsprang, für den enormen Nachholbedarf der Österreichischen Eisenbahnen nach dem 2. Weltkrieg ein adäquates Fahrzeugsystem im Sinn eines Baukastens, anzubieten. Die Planungen dazu reichten bis in die 1930er Jahre zurück und umfassten eine einheitliche Typenfamilie für diesel- und elektrische Traktion, Gleich- und Wechselspannung und Spurweiten von 1435mm, 1000mm und 760mm. Aus dieser Typenfamilie wurden lediglich 3 Triebwagen und 6 Beiwagen für die Salzburger Lokalbahn und 2 Triebwagen und ebenfalls 6 Beiwagen für die Linzer Lokalbahn realisiert. Auch andere Lokalbahnen hätten gerne von dieser Typenfamilie partizipiert - allein es fehlte an Möglichkeiten der Finanzierung, so betrugen die Kosten je Triebwagen 1951 eine stattliche Million Schilling (entspricht bei heutiger Kaufkraft ca. Euro 650.000 - dafür gäbe es heute kein vergleichbares Fahrzeug aber nach dem Krieg war das für die öffentliche Hand sehr viel Geld!), und selbst für einen Beiwagen mussten noch 500.000.-ATS berappt werden.
Die "Grazer" - wie die Fahrzeuge nach ihrer Herkunft aus dem SGP Werk Graz benannt wurden, brachten einen bis dahin nicht gekannten Komfort auf die Linzer Lokalbahn. Erstmals wurden 50km/h gefahren und die Laufruhe der Görlitz-Schwer Drehgestelle besticht bis heute. Die elektrische Ausrüstung der Fahrzeuge steuerte ELIN bei. Bis zum Erscheinen der ehemaligen KFBE Züge trugen die 8 SGP Fahrzeuge die Hauptlast des Verkehrs auf der Lokalbahn Linz - Eferding - Waizenkirchen (LEW) und kamen im Durchlauf auch auf die Lokalbahn Neumarkt-Kallham - Waizenkirchen - Peuerbach (NWP) - beide zusammen die heutige Linzer Lokalbahn AG (LILO). Mit Einsatz der 3 ehemaligen KBE Doppeltriebwagen verringerte sich das Einsatzspektrum weiter und mit Einführung der LILO in den Linzer Hauptbahnhof unter Wechselspannung, ist ein sinnvoller Einsatz nur mehr auf der "oberen" LILO zwischen Peuerbach, Waizenkirchen und Neumark-Kallham vorgesehen.
Aushilfsweise (Test)Einsätze führten die Triebwagen auch auf die Lokalbahn Lambach - Vorchdorf-E. und sogar auf die leider inzwischen eingestellte und abgebaute Lokalbahn Lambach - Haag.
Im werktäglichen Einsatz von Montag bis Freitag verkehren aktuell 7 Zugpaare in verschiedensten Relationen - jeweils nur am Vormittag, zwischen Peuerbach, Waizenkirchen bzw. Niederspaching und Neumarkt-Kallham mit den bestens gepflegten "Youngtimern" deren aktives Einsatzende mit der Lieferung der TramTrain Züge aus einer VDV Sammelbestellung in der 2.Hälfte dieses Jahrzehnts zu erwarten ist.
ET 22.107 auf der Fahrt von Niederspaching nach Neumarkt-Kallham auf der Brücke über die Faule Aschach nahe Niederspaching, 25.2.2021
ET 22.107 und 106 - beide "Grazer" in ihrem Heimatbahnhof Peuerbach,18.3.2021
ET 22.107 verlässt die Bahnhof- und Remisenhalle von Peuerbach auf der Fahrt nach Neumarkt-Kallham, 18.3.2021
ET 22.107 nahe Straßhof - Lokalbahnromantik pur !!! 18.3.2021
ET 22.107 zwischen Straßhof und Kledt, 18.3.2021
Zwischen Kledt und Neumarkt-Kallham verläuft die Lokalbahn parallel zur ÖBB Hauptstrecke Wels - Passau, 18.3.2021
ET 22.107 in der stark landwirtschaftlich geprägten Landschaft rund um Peuerbachbei Holzleithen, 18.3.2021
"Große" Eisenbahn trifft Lokalbahn im Bahnhof Neumarkt-Kallham. Die LILO endet seit dem Bahnhofumbau stumpf am ÖBB Gebäude. Früher lag die Abfahrtsstelle idyllisch am Bahnhofvorplatz.7.4.2021
Treffen der Generationen - ET 22.106 (SGP/1951) trifft in Niederspaching auf ET 22.160 (Stadler/ 2001), letzerer stellt den Anschluss in Richtung Eferding - Linz her. 7.4.2021
Fotos & Text: Gunter Mackinger