Bis in die erste Hälfte des 20.Jahrhunderts setzte man beim Eigenbetrieb von Anschlussbahnen auf nachhaltige Technologien. Neben elektrischen Oberleitungsbetrieb und Akkuloks verbreiteten sich vor allem die sogenannten Feuerlosen Dampflokomotiven. Dabei handelt es sich um eine durch und durch "grüne" Technik, d.h. beim Betreiber vorhandener Abdampf wird in der Lokomotive gespeichet und dient zu deren Antrieb. Unnötig zu sagen, dass damit auch keine Emissionen und auch Lärm verbunden sind. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden zunächst die elektrischen Werksbahnen, egal ob aus der Oberleitung oder aus Akkus gespeist, durch vermeintlich billigere Dieselloks ersetzt und ab der Jahrtausendwende ging es auch den Dampfspeicherloks an den Kragen - auch hier haben einschlägige Lobbys über Vernunft und Rechenstift gesiegt. Insgesamt waren auf dem Gebiet der heutigen Republik Österreich 39 normalspurige Dampfspeicherloks eingesetzt.
Ist ein Dampfnetzt vorhanden, gilt die Faustregel, dass der Betrieb mit Dampfspeicherlokomotiven ca. bei der Hälfte von dem mit Dieselloks liegt.
Warum die aktuelle Klimapolitik solche Fakten nicht aufgreift, wäre einer eigenen Betrachtung wert.
MONDI-Neusiedler mit seinem Werk in Ulmerfeld-Hausmening kann für sich in Anspruch nehmen, die einzige, wirklich CO2 neutrale Anschlussbahn mit Eigenbetrieb in Österreich zu betreiben. Diese Papierfabrik verfügt über ca.
3km Gleisanlagen welche als Anschlussbahn von der Rudolfsbahn Amstetten - Kleinreifling im Bahnhof Ulmerfeld-Hausmening (Bahn-km 7,7)abzweigen.
Werktäglich werden ca. 30 Waggons im Aus- und Eingang bewegt. Einziges Triebfahrzeug ist Österreichs vorerst letzte Dampfspeicherlokomotive.
Nachdem in Österreich der Bau von Dampfspeicherlokomotiven 1973 eingestellt wurde, nutzen einige Österreichische Industriebetriebe nach der politischen Wende, die Gelegenheit zum Kauf moderner Dampfspeicherlokomotiven aus der ehemaligen DDR. Dort wurden von LKM 1953 - 1970 immerhin 198 Lokomotiven der Type FLC gebaut. 1983-1988 lieferte das DR Ausbesserungswerk Meiningen noch einmal 200 Stück, wovon 4 Stück letztlich in Österreich gelandet sind. Die von MONDI-Neusiedler eingesetzte Lok wurde 1987 vom RAW Meiningen unter der Fabriknummer 03 158 gebaut und hört auf den Namen WALTER. Ursprünglich gebaut für die Energieversorgung Dresden-HKW Pirna, gelangte die Lok über die Lenzing AG im Jahr 2006 nach Ulmerfeld-Hausmening um dort eine ältere Vorgängerin abzulösen. Aktuell ist die Lok im Einschichtbetrieb eingesetzt und benötigt dafür eine Ladung(!) des Dampfkessels und kann auch von öffentlichen Straßen auch im Verschub beobachtet werden.
Bleibt zu hoffen, dass Überlegungen der Schweizer DLM zum Bau moderner Dampfspeicherlokomotiven von Erfolg gekrönt sind, dieser "grünen" Technik eine Zukunft zu ermöglichen.
590/611: Lok WALTER im MONDI-Neusieder Werksgelände Ulmerfeld-Hausmening
594: Blick in den sauberen und übersichtlichen Führerstand der Lok WALTER
597: Für die Überstellfahrten zum ÖBB Bahnhof verlässt die Dampfspeicherlok auch das Werksgelände
Lok WALTER an der Dampftankstelle
Fotos & Text: Gunter Mackinger 3.12.2020
Ist ein Dampfnetzt vorhanden, gilt die Faustregel, dass der Betrieb mit Dampfspeicherlokomotiven ca. bei der Hälfte von dem mit Dieselloks liegt.
Warum die aktuelle Klimapolitik solche Fakten nicht aufgreift, wäre einer eigenen Betrachtung wert.
MONDI-Neusiedler mit seinem Werk in Ulmerfeld-Hausmening kann für sich in Anspruch nehmen, die einzige, wirklich CO2 neutrale Anschlussbahn mit Eigenbetrieb in Österreich zu betreiben. Diese Papierfabrik verfügt über ca.
3km Gleisanlagen welche als Anschlussbahn von der Rudolfsbahn Amstetten - Kleinreifling im Bahnhof Ulmerfeld-Hausmening (Bahn-km 7,7)abzweigen.
Werktäglich werden ca. 30 Waggons im Aus- und Eingang bewegt. Einziges Triebfahrzeug ist Österreichs vorerst letzte Dampfspeicherlokomotive.
Nachdem in Österreich der Bau von Dampfspeicherlokomotiven 1973 eingestellt wurde, nutzen einige Österreichische Industriebetriebe nach der politischen Wende, die Gelegenheit zum Kauf moderner Dampfspeicherlokomotiven aus der ehemaligen DDR. Dort wurden von LKM 1953 - 1970 immerhin 198 Lokomotiven der Type FLC gebaut. 1983-1988 lieferte das DR Ausbesserungswerk Meiningen noch einmal 200 Stück, wovon 4 Stück letztlich in Österreich gelandet sind. Die von MONDI-Neusiedler eingesetzte Lok wurde 1987 vom RAW Meiningen unter der Fabriknummer 03 158 gebaut und hört auf den Namen WALTER. Ursprünglich gebaut für die Energieversorgung Dresden-HKW Pirna, gelangte die Lok über die Lenzing AG im Jahr 2006 nach Ulmerfeld-Hausmening um dort eine ältere Vorgängerin abzulösen. Aktuell ist die Lok im Einschichtbetrieb eingesetzt und benötigt dafür eine Ladung(!) des Dampfkessels und kann auch von öffentlichen Straßen auch im Verschub beobachtet werden.
Bleibt zu hoffen, dass Überlegungen der Schweizer DLM zum Bau moderner Dampfspeicherlokomotiven von Erfolg gekrönt sind, dieser "grünen" Technik eine Zukunft zu ermöglichen.
590/611: Lok WALTER im MONDI-Neusieder Werksgelände Ulmerfeld-Hausmening
594: Blick in den sauberen und übersichtlichen Führerstand der Lok WALTER
597: Für die Überstellfahrten zum ÖBB Bahnhof verlässt die Dampfspeicherlok auch das Werksgelände
Lok WALTER an der Dampftankstelle
Fotos & Text: Gunter Mackinger 3.12.2020