Märklin 48172 Insider-Jahreswagen 2022

Hallo zusammen,
der Märklin Insider Jahreswagen 2022 Märklin 48172 wird aktuell ausgeliefert.
Mein Exemplar konnte ich heute abholen. Ich lasse mal die Bilder sprechen.

Ja, das ist ein hübsches Modell eines Güterzug-Packwagens preußischer Bauart. Ich erkenne aber keinen Fortschritt gegenüber teilweise schon vor Jahrzehnten herausgebrachten anderen Modellen dieses Vorbilds. Die Farbgebung mit diesem seidenmatten Glanz empfinde ich als unentschieden, der Wagen wirkt weder wie frisch lackiert noch wie im damals von Dampflokomotiven geprägten Betriebseinsatz. Die Verglasung überzeugt mich nicht, insbesondere die durch an die Scheiben angeformte Rippen dargestellten Gitterstäbe. Ist das vielleicht ein Modell aus historischen Formen? Für mich als Nicht-Insider sprechen die Bilder nicht genug.
Warum bringt man ein Modell eines in der bei Modellbahnern immer noch sehr beliebten Epoche III so verbreiteten Wagens in einer Einmalauflage nur für Clubmitglieder? Sind die gefragt worden, ob sie wirklich dieses vorbildfreie Jahreswagensymbol am Längsträger ihres Modells haben wollen? Ich habe ähnliche Fragen schon bei früheren Märklin-Sondermodellen gestellt und würde wirklich gerne mal erfahren, welchen Mehrwert diese vorbildfreien Ausführungen gegenüber vorbildgetreuen für den bringen, der sie kauft.
Ich zum Beispiel finde alte Blechbahnen reizvoll und habe auch schon Wiederauflagen jahrzehntealter Märklinmodelle in hellblauen Nostalgieschachteln oder unter der Marke Primex gekauft. Ich finde Schienenfahrzeuge in weiß-rot und weiß-blau sehr attraktiv und habe vorbildfreie Modelle in diesen Farben erworben, weil sie meine Fantasie anregen als fiktive Privat- oder Museumsbahnen. Ich komme trotzdem nicht darauf, was ein Märklinfan empfindet, der eine Reihe Jahreswagen in der Vitrine stehen hat.
An der Stirnwand dieses Modells fällt der Hinweis auf den Lichtstecker ins Auge. Ich wußte gar nicht, daß es solche Kabelverbindung gab, das kann ja nur möglich gewesen sein, wenn der Begleitwagen unmittelbar hinter der Lok lief. Ich hätte gedacht, daß die Beleuchtung wie bei zeitgenössischen Reisezugwagen mit Gas oder aus durch Achsgeneratoren geladenen Batterien erfolgte. Vielleicht kamen manche Übergabezüge auf so geringe Kilometerleistung, daß es nicht zum ausreichenden Aufladen reichte.
Trambino