Wer an Schienenfahrzeuge und Stadtwerke München (SWM) denkt, denkt automatisch an weiß-blaue U-Bahnen und Straßenbahnen. Dass die SWM auch stolze Besitzer
einer wahrlich historischen und noch dazu grünen (!) Akku Lokomotive sind, ist unter den Freunden der Eisenbahnen in Bayern wenig geläufig. Das
wertvolle Stück befindet sich in der Obhut des Pumpspeicherwerks Leitzach im Tal der Mangfall an der Bahnstrecke Holzkirchen - Rosenheim.
Zwischen 1911 und 1983 wurden in mehreren Baustufen die Leitzach-Kraftwerke I-III errichtet, ausgebaut und weiter entwickelt. Die Wasserkraftwerke
beziehen ihre Energie aus den Flüssen Mangfall (Abfluss des Tegernsee), Schlierach (Abfluss des Schliersees) und Laitzach.
Die erste Ausbaustufe zwischen 1911und 1919 wurde mit Hilfe von damals allgegenwärtigen, schmalspurigen Feldbahnen mit Dampftraktion errichtet. Für
eine folgende Ausbaustufe entschieden sich aber Städtischen Elektrizitätswerke München 1927 zum Bau einer normalspurigen Anschlussbahn,
abzweigend von der Mangfallbahn in Bahn- km 17,8 zwischen den Bahnhöfen Westerham und Bruckmühl.
Es wurde ein eigener Übergabebahnhof eingerichtet, und die Anschlussbahn führte über rund 2,2 km zum Krafthaus in Vagen. Bedeutendstes Bauwerk dieser
Anschlussbahn war die 60m lange Gitterbrücke über die Mangfall nahe des seinerzeitigen Übergabebahnhofs. Im Kraftwerk selbst war ein umfangreiches
Gleisnetz für Schwertransporte und die Waren des täglichen Bedarfs vorhanden.
Die Städtischen Elektrizitätswerke München beschafften für den Betrieb der neuen Anschlussbahn eine 2achsige Akku-Lokomotive, welche unter den Fabriknummern 5729 (Maffei für den mechanischen Teil) und 2389 (Siemens für den elektrischen Teil) gebaut und geliefert wurde. Höhepunkte des Bahnbetriebes waren jeweils die einzelnen Ausbauphasen der Leitzach Kraftwerke I und II in den Jahren 1927-29, 1958-60 und 1980-83.
Mit dem Trend zur Aufgabe des Einzelwagenladungsverkehrs und des Schwerlastverkehrs auf der Schiene wurde es still auf der Anschlussbahn zum Leitzach Kraftwerk in Vagen. Die letzten
Überstellungen erfolgten um die Jahrtausendwende, dann wurde der Gleisanschluss zurück gebaut und letztlich die Strecke abgebaut. Ehemalige
Streckenteile werden heute als Geh- und Radwege genutzt, die ehemaligen Bahnbrücken sind noch vorhanden und im Werksgelände selbst sind noch
mannigfache Spuren der Eisenbahn zu finden. Die Akku Lokomotive blieb zunächst noch für innerbetriebliche Zwecke betriebsfähig, wurde aber
letztlich auch abgestellt und die Gleisanlagen auf ein Minimum zurückgebaut.
Das wertvolle Kleinod, die Akku Lokomotive aus dem Jahr 1927 blieb, unter Dach geschützt vor Ort erhalten.
Die heute als Fuß- und Radweg genutzte, 60m lange Gitterbrücke über die Mangfall
Die Akkulok der SWM im KW Leitzach - man beachte die passenden Wandmalereinen mit einem Eisenbahnmotiv
Blick im Mittelführerstand auf Fahrschalter und Handbremse
Ein bereits seltenes Detail - die Reisigbesen als Bahnräumer
Stolz trägt die Lok die Nachweise ihres Herstellers und ihres Eigentümers
Normalspurige Bahnwagen werden noch für interne Transporte gelegentlich genutzt
Der Bereich des ehemaligen Übergabebahnhofs an der Bahnstrecke Holzkirchen - Rosenheim, im Hintergrund ist die DB-AG Stecke erkennbar
Fotos: Jürgen Grosch und Gunter Mackinger im November 2021
einer wahrlich historischen und noch dazu grünen (!) Akku Lokomotive sind, ist unter den Freunden der Eisenbahnen in Bayern wenig geläufig. Das
wertvolle Stück befindet sich in der Obhut des Pumpspeicherwerks Leitzach im Tal der Mangfall an der Bahnstrecke Holzkirchen - Rosenheim.
Zwischen 1911 und 1983 wurden in mehreren Baustufen die Leitzach-Kraftwerke I-III errichtet, ausgebaut und weiter entwickelt. Die Wasserkraftwerke
beziehen ihre Energie aus den Flüssen Mangfall (Abfluss des Tegernsee), Schlierach (Abfluss des Schliersees) und Laitzach.
Die erste Ausbaustufe zwischen 1911und 1919 wurde mit Hilfe von damals allgegenwärtigen, schmalspurigen Feldbahnen mit Dampftraktion errichtet. Für
eine folgende Ausbaustufe entschieden sich aber Städtischen Elektrizitätswerke München 1927 zum Bau einer normalspurigen Anschlussbahn,
abzweigend von der Mangfallbahn in Bahn- km 17,8 zwischen den Bahnhöfen Westerham und Bruckmühl.
Es wurde ein eigener Übergabebahnhof eingerichtet, und die Anschlussbahn führte über rund 2,2 km zum Krafthaus in Vagen. Bedeutendstes Bauwerk dieser
Anschlussbahn war die 60m lange Gitterbrücke über die Mangfall nahe des seinerzeitigen Übergabebahnhofs. Im Kraftwerk selbst war ein umfangreiches
Gleisnetz für Schwertransporte und die Waren des täglichen Bedarfs vorhanden.
Die Städtischen Elektrizitätswerke München beschafften für den Betrieb der neuen Anschlussbahn eine 2achsige Akku-Lokomotive, welche unter den Fabriknummern 5729 (Maffei für den mechanischen Teil) und 2389 (Siemens für den elektrischen Teil) gebaut und geliefert wurde. Höhepunkte des Bahnbetriebes waren jeweils die einzelnen Ausbauphasen der Leitzach Kraftwerke I und II in den Jahren 1927-29, 1958-60 und 1980-83.
Mit dem Trend zur Aufgabe des Einzelwagenladungsverkehrs und des Schwerlastverkehrs auf der Schiene wurde es still auf der Anschlussbahn zum Leitzach Kraftwerk in Vagen. Die letzten
Überstellungen erfolgten um die Jahrtausendwende, dann wurde der Gleisanschluss zurück gebaut und letztlich die Strecke abgebaut. Ehemalige
Streckenteile werden heute als Geh- und Radwege genutzt, die ehemaligen Bahnbrücken sind noch vorhanden und im Werksgelände selbst sind noch
mannigfache Spuren der Eisenbahn zu finden. Die Akku Lokomotive blieb zunächst noch für innerbetriebliche Zwecke betriebsfähig, wurde aber
letztlich auch abgestellt und die Gleisanlagen auf ein Minimum zurückgebaut.
Das wertvolle Kleinod, die Akku Lokomotive aus dem Jahr 1927 blieb, unter Dach geschützt vor Ort erhalten.
Die heute als Fuß- und Radweg genutzte, 60m lange Gitterbrücke über die Mangfall
Die Akkulok der SWM im KW Leitzach - man beachte die passenden Wandmalereinen mit einem Eisenbahnmotiv
Blick im Mittelführerstand auf Fahrschalter und Handbremse
Ein bereits seltenes Detail - die Reisigbesen als Bahnräumer
Stolz trägt die Lok die Nachweise ihres Herstellers und ihres Eigentümers
Normalspurige Bahnwagen werden noch für interne Transporte gelegentlich genutzt
Der Bereich des ehemaligen Übergabebahnhofs an der Bahnstrecke Holzkirchen - Rosenheim, im Hintergrund ist die DB-AG Stecke erkennbar
Fotos: Jürgen Grosch und Gunter Mackinger im November 2021