Hallo miteinander,
gestern gab es im Bahnhof Gensungen einen Unfall. Zwei Loks der BBL sollten einen voll beladenen Schotterzug aus dem Anschluss der Verladeanlage abholen. Beim Rangieren kam es dann zu einer Flankenfahrt. Ein laut telefonierender Bahnbediensteter sprach etwas von "ungesicherter Wagengruppe". Dabei entgleiste ein Schotterwagen und ragte in das Lichtraumprofil des vorbeiführenden Streckengleises von Wabern Richtung Kassel. Das Streckengleis musste natürlich gesperrt werden, so dass zwischen Wabern und Grifte nur eingleisig gefahren werden konnte. Im Bahnhof Gensungen gibt es zwar auch einen Gleiswechsel, aber der liegt im selben Blockabschnitt, in dem auch der Unfall passierte, so dass er für Zugfahrten nicht nutzbar ist. Der Güterwagen verkeilte sich mit dem nachfolgenden Wagen und einer der Loks und und hob sie ein paar Zentimeter an. Der Hilfzug kam von Kassel und musste erst auf dem freien Gleis bis Wabern fahren um sich dann geschoben auf dem Gleis Richtung Kassel der Unfallstelle zu nähern. Ich war ca. eine halbe Stunde vor Ort, aber außer Gesprächen, Beratungen und dem Aufstellen einiger Lampen passierte nichts.
Hier die mittlerweile gut beleuchtete Unfallstelle. Getroffen hat es die Lok 21 der BBl.
Von der anderen Seite, die Lok liegt noch im Dunkeln, rechts der Hilfszug (genau genommen ist es nur ein Wagen).
Die Unfallstelle von der anderen Seite, beleuchtet nur durch die Gleisfeldbeleuchtung.
Die zweite, unbeschädigte Lok, die Nr. 14 der BBL. Bei beiden Loks handelt es sich um solche der BR 214, umgebaute ehemalige Loks der BR 212.
Der Hilfszugwagen...
... in voller Beleuchtung.
Die Zuglok des Hilfszuges - 294 578
Das Einsatzfahrzeug vom DB Notfallmanagement darf natürlich nicht fehlen.
Heute, um die Mittagszeit war ich noch mal da.
Anzeige am Bahnhof:
"Kein Zugverkehr zwischen Wabern und Kassel möglich."
Sämtliche Oberleitungen waren geerdet.
Über dem Gleis 1 des Werksanschlusses war die Fahrleitung mittels Kettenspanner an zwei Masten bis zum Tragseil hochgezogen. Das deutet auf einen nächtlichen Kraneinsatz hin.
Die Unfalllok stand auf dem Gleisstutzen hinter der Schutzweiche und wurde gründlich inspitziert.
Der verunfallte Wagen.
Die Lok wurde in Bewegung gesetzt und mit langsamer Schrittgeschwindigkeit wurden dann die in den Unfall verwickelten Wagen angekuppelt und der Zug auf Gleis 3 des Werksanschlusses abgestellt.
Der Schadzug von der anderen Seite.
Die Schäden aus der Nähe. Vom Wagen musste ein Stück der Pufferbohle und der Seilhaken entfernt werden. Außerdem ist die Schütte unter dem Wagen verbogen. Die Wagen sind immer noch mit Schotter gefüllt. Ich denke, bevor die in's AW kommen, müssen sie erst mal noch entladen werden.
Hier die zweite Lok bei Tageslicht. Sie hat den Rest des Zuges auf Gleis 2 rangiert.
Blick auf die Einfahrsignale des Bahnhofs und die Unfallstelle. Rechts der beladene Schotterzug.
Die Unfallstelle aus der Nähe. Ein Kabelkanal wurde beschädigt, die Kabel scheinen aber noch unversehrt. Vorne das Streckengleis. Wie ich aus Gesprächen hörte, muss die Weiche auch noch überarbeitet werden.
Und da kommt das Hubarbeitsbühnen-Instandhaltungsfahrzeug für Oberleitungsanlagen, Nr. 711 104. Die Fahrleitung wird wieder in die ursprüngliche Lage gebracht.
So soll es sein.
Gruppenbild mit 711 104 und dem Schadzug im Hintergrund.
Ja, und die Bundespolizei kam dann auch noch.