Dipl.-Ing. Hermann Nessler aus dem Innsbrucker Stadtteil Mühlau erzeugte mit seiner (nebenberuflichen) "Mechanischen Spezialwerkstätte für Spiel- und Modelleisenbahen" bald nach dem 2. Weltkrieg für eine beschränkte Zeit technisch äußerst aufwendig gestaltete Eisenbahn- und Straßenbahnmodelle in Spur 24 mm.
Das Schienensystem (Schwellen: Echtes Holz; Schienen: Blechprofile, sehr aufwendig mit den Holzschwellen befestigt; siehe die nachstehenden Bilder) war in 2-Leiter-System ausgeführt.
Die Lokomotiven bekamen Wechselstrom eingespeist.
Mit dem händisch angeschriebenen Preis des Trafos von öS 224,00 lag für das Ende der 40er-Jahre ein sehr hochpreisiges Produkt vor: Der durchschnittliche Wochenlohn eines Arbeiters belief sich auf ca. öS 200,00. Gleiches dürfte auch für die Bahn (und das Schienenmaterial) sebst gegolten haben, denn - lt. dem Herrn, der mit das Konvolut verkaufte - dürfte der Firmengründer seine Unternehmens(neu)gründung lediglich als eine Art Hobby betrieben haben. Dipl.-Ing. Nessler gab die vorliegende Packung dem Vater meines Verkäufers ab, welcher sie wiederum seinem Sohn weitergab. An (zahlungskräftigen) Käufern dürfte es im Großraum Tirol gemangelt haben, das angrenzende Deutschland war durch Trix, Märklin, Beckh, Bing, Bub etc. abgedeckt, und den Osten Österreichs beherrschten die lokalen Größen Liliput und Kleinbahn. Somit ist auch die sehr kurze Lebenszeit des Unternehmens (dem Vernehmen nach nur sehr wenige Jahre bis Anfang der Fünfziger) begründbar, nämlich: Technisch aufwendige und deshalb hochpreisige Produkte und - lokal gesehen - kaum ein betriebswirtschaftlich notwendiger großer Absatzmarkt.
Das rollende Material bedarf ein bisschen der (optischen) Renovierung; s'wird schon werden in der bevorstehenden Winterzeit!
[Fahrtrichtungsumschalter am Dach!]
Eigentlich war ich schon im Oktober mit Dieter Weißbach in Diskussion über diese Bahn. Durch die Ausstellung in Berlin geriet sie wieder in Vergessenheit. Vor kurzem erinnerte ich mich wieder an das Angebot und fand nach einem Telefonat mit dem Verkäufer, dass dieses kleine Stück österreichischer Modelleisenbahngeschichte nicht in Vergessenheit geraten sollte. Und bei den während der kurzen Zeit des Unternehmensbestehens sehr geringen Losgrößen denke ich doch, dass diese Raritäten der Nachwelt erhalten bleiben sollten. Wissentlich verfügt lediglich Johannes Reittingers "Kleine-Bahn-Museum" über einige Modelle (auch Straßenbahnen) von "Serles Bahnen Tirol". "Sichtungen" über "Serles Bahnen Tirol" bei anderen Sammlern werden dankend entgegengenommen!
LG aus dem Inn4el,
-Karl
Das Schienensystem (Schwellen: Echtes Holz; Schienen: Blechprofile, sehr aufwendig mit den Holzschwellen befestigt; siehe die nachstehenden Bilder) war in 2-Leiter-System ausgeführt.
Die Lokomotiven bekamen Wechselstrom eingespeist.
Mit dem händisch angeschriebenen Preis des Trafos von öS 224,00 lag für das Ende der 40er-Jahre ein sehr hochpreisiges Produkt vor: Der durchschnittliche Wochenlohn eines Arbeiters belief sich auf ca. öS 200,00. Gleiches dürfte auch für die Bahn (und das Schienenmaterial) sebst gegolten haben, denn - lt. dem Herrn, der mit das Konvolut verkaufte - dürfte der Firmengründer seine Unternehmens(neu)gründung lediglich als eine Art Hobby betrieben haben. Dipl.-Ing. Nessler gab die vorliegende Packung dem Vater meines Verkäufers ab, welcher sie wiederum seinem Sohn weitergab. An (zahlungskräftigen) Käufern dürfte es im Großraum Tirol gemangelt haben, das angrenzende Deutschland war durch Trix, Märklin, Beckh, Bing, Bub etc. abgedeckt, und den Osten Österreichs beherrschten die lokalen Größen Liliput und Kleinbahn. Somit ist auch die sehr kurze Lebenszeit des Unternehmens (dem Vernehmen nach nur sehr wenige Jahre bis Anfang der Fünfziger) begründbar, nämlich: Technisch aufwendige und deshalb hochpreisige Produkte und - lokal gesehen - kaum ein betriebswirtschaftlich notwendiger großer Absatzmarkt.
Das rollende Material bedarf ein bisschen der (optischen) Renovierung; s'wird schon werden in der bevorstehenden Winterzeit!
[Fahrtrichtungsumschalter am Dach!]
Eigentlich war ich schon im Oktober mit Dieter Weißbach in Diskussion über diese Bahn. Durch die Ausstellung in Berlin geriet sie wieder in Vergessenheit. Vor kurzem erinnerte ich mich wieder an das Angebot und fand nach einem Telefonat mit dem Verkäufer, dass dieses kleine Stück österreichischer Modelleisenbahngeschichte nicht in Vergessenheit geraten sollte. Und bei den während der kurzen Zeit des Unternehmensbestehens sehr geringen Losgrößen denke ich doch, dass diese Raritäten der Nachwelt erhalten bleiben sollten. Wissentlich verfügt lediglich Johannes Reittingers "Kleine-Bahn-Museum" über einige Modelle (auch Straßenbahnen) von "Serles Bahnen Tirol". "Sichtungen" über "Serles Bahnen Tirol" bei anderen Sammlern werden dankend entgegengenommen!
LG aus dem Inn4el,
-Karl