Hallo,
nachdem ich mich aus mehreren Gründen in letzter Zeit weniger hier eingebracht habe, möchte ich Euch heute einen Beitrag vorstellen, dass zur Abwechslung einmal nicht viel mit Spielbahnen zu tun hat. Konkret möchte ich Euch auf einen Rundgang durch das Bayerische Eisenbahnmuseum in Nördlingen einladen. Ein Museum, in dem es Dank der vielen, engagierten Mitarbeiter und Helfer immer wieder Neues zu entdecken gibt. 3 mal im Jahr finden traditionell größere Veranstaltungen statt, meist die sog. "Rieser Dampftage", das nächste Mal am 24. und 25. August. Hier sind dann auch wieder ein- oder mehrere der betriebsfähigen Großdampfloks im Einsatz zu erleben, deren Zahl wohl einmalig in Deutschland sein dürfte. Weiterhin soll die aufgearbeitete E 63 02 zum ersten Mal an den Fahrdraht gehen. An solchen Tagen gibt es dann im Museum meist auch eine Fotostunde. Die ist aber eher weniger für Nachtschwärmer geeignet, mir bietet sich mir bei der Abfahrt Richtung Nördlingen regelmäßig dieser Anblick.
Der Star des Museums ist ohne Zweifel die bayerische S 3/6 Nr. 3673, welche nach ihrer Außerdienstsetzung bei der DB in die Schweiz gelangte. Von dort kam die Lok dann nach Nördlingen, wurde in jahrelanger Kleinarbeit wieder aufgearbeitet und von 1996 bis 2004 und seit 2010 für Sonderfahrten eingesetzt. Hier steht sie neben einer Lok der ehemaligen Siemens Güterbahn:
Eine weitere Starlok aus Nördlingen inst zweifelsfrei die 01 066. Diese Lok wurde Anfang der '90er Jahre im RAW Meiningen aus Teilen verschiedenster (Heiz-)Dampflokomotiven quasi neu aufgebaut. So stammt der Kessel der Lok von 01 024, Zylinder und Steuerung von 01 510, Führerhaus und Tender von einer ausgemusterten 44er. Der Rahmen verhalf der Lok schließlich zu ihrer neuen Identität.
Übrigens steht der Rahmen der 01 024 zusammen mit dem Kessel und den Graugusszylindern der "alten" 01 066 weiter hinten im "Schrottbereich" des BEM. Dieser Torso ist nicht zugänglich, wohl aber der vom Dampfspender Nr. 9, ex. 22 029. Diese Lok sollte als Ersatzteilspender für die im langsamen Wiederaufbau befindliche 22 064 dienen, ist mitlerweile aber kaum mehr, als ein Kessel auf Rädern. Hier bewegt sich nichts mehr.
Doch zurück zu den Ausstellungsfahrzeugen. Hier die wieder betriebsfähige DR-44 546 neben der DB-44 1424, welche für die Stadt Ingolstadt optisch aufgearbeitet wurde. Die Lok war nach ihrer Außerdienststellung zunächst in Bad Münster am Stein, dann in Gemünden/Main als Denkmal aufgestellt. Nach ihrer Aufarbeitung in Nördlingen sollte sie in Ingolstadt erneut auf den Sockel. Die Pläne zerschlugen sich, und so steht die Lok - nach wie vor in Nördlingen - heute zum Verkauf. Ganz links der Rahmen der 50 955, die nach Ende ihres Heizlokeinsatzes ebenfalls nach Nördlingen kam. Nach ihrer Zeit als Ersatzteilspender begann 2011 der museale Wiederaufbau. Kessel und Tender stehen hinter dem sichtbaren "Triebwagenschuppen", neben 01 024.
Vor dem eigentlichen Loksschuppen trifft man gelegentlich auf die ehemalige Lok 8 der Tegernseebahn. Auch diese Lok hat eine bewegte Geschichte. Das Verbot nicht-kriegswichtiger Neubauloks umging man bei der Tegernseebahn geschickt unter Zuhilfenahme einer ausgedienten E-Lok. Von ihr verwendete man lediglich das Lotter-Nachlaufgestell, der Rest wurde neu gebaut. Als Umbaulok getarnt, entstand 1942 bei Krauss-Maffei mit der TAG 8 die einzige Dampflok mit Lotter-Lenkgestell. Durch diesen Umstand wiederum wurde sie - im Gegensatz zu ihrer Schwester TAG 6 - nicht zerlegt, sondern auf dem Gelände eines Münchner Schrotthändlers als Denkmal aufgestellt. 1986 gelangte sie dann ins Bayerische Eisenbahnmuseum.
Hier steht die elegante Lok neben Vertretern der anderen Traktionsarten. Die bereits erwähnte E-Lok links stammt von der Siemens-Güterbahn.
Neben den Museumsfahrzeugen findet man im Bw-Gelände auch häufig - z. T. altfarbene - Diesellokomotiven der Bauarten Köf II, V 60 und V 100, mit denen die BayernBahn Gmbh den planmäßigen Güterverkehr abwickelt. Die Bayernbahn ist das EVU des Nördlinger Museums und somit eine finanzielle Stütze des BEM.
Gut zu erkennen, der Unterschied zwischen offener und geschlossener Köf II
Neben den Dieselloks wurden jüngst auch eine 142 (ex DP) und zwei E 40 (ex DB) angeschaft, mit denen ein werktägliches Güterzugpaar ins Rheinland ('Henkelzug') bespannt wird. Auf diese Weise wird die E 94 192 entlastet.
Zum Abschluss möchte ich noch auf die regelmäßig stattfindenden Sonderfahrten nach Nördlingen hinweisen, mit denen eine angenehme Anreise ermöglicht wird. Am 6.7.2013 brachte der Heilige ET, 420 001, Gäste aus München ins Nördlinger Ries.
Ich hoffe, ich habe Euch ein wenig unterhalten, auch wenn es nicht zum eigentlichen Thema des Forums gehört. Vielleicht sieht man sich ja mal in Nördlingen. Bei Interesse kann ich gerne über die weiteren,immer wieder spannenden Aktivitäten im BEM berichten - zur Zeit sind neben der erwähnten 50 955 noch 01 180, 50 0072, 64 520 und E 63 02 in - z. T. betriebsfähiger - Aufarbeitung. Aber das wäre eigentlich schon fast einen zweiten Beitrag wert.
Viele Grüße,
Oli
nachdem ich mich aus mehreren Gründen in letzter Zeit weniger hier eingebracht habe, möchte ich Euch heute einen Beitrag vorstellen, dass zur Abwechslung einmal nicht viel mit Spielbahnen zu tun hat. Konkret möchte ich Euch auf einen Rundgang durch das Bayerische Eisenbahnmuseum in Nördlingen einladen. Ein Museum, in dem es Dank der vielen, engagierten Mitarbeiter und Helfer immer wieder Neues zu entdecken gibt. 3 mal im Jahr finden traditionell größere Veranstaltungen statt, meist die sog. "Rieser Dampftage", das nächste Mal am 24. und 25. August. Hier sind dann auch wieder ein- oder mehrere der betriebsfähigen Großdampfloks im Einsatz zu erleben, deren Zahl wohl einmalig in Deutschland sein dürfte. Weiterhin soll die aufgearbeitete E 63 02 zum ersten Mal an den Fahrdraht gehen. An solchen Tagen gibt es dann im Museum meist auch eine Fotostunde. Die ist aber eher weniger für Nachtschwärmer geeignet, mir bietet sich mir bei der Abfahrt Richtung Nördlingen regelmäßig dieser Anblick.
Der Star des Museums ist ohne Zweifel die bayerische S 3/6 Nr. 3673, welche nach ihrer Außerdienstsetzung bei der DB in die Schweiz gelangte. Von dort kam die Lok dann nach Nördlingen, wurde in jahrelanger Kleinarbeit wieder aufgearbeitet und von 1996 bis 2004 und seit 2010 für Sonderfahrten eingesetzt. Hier steht sie neben einer Lok der ehemaligen Siemens Güterbahn:
Eine weitere Starlok aus Nördlingen inst zweifelsfrei die 01 066. Diese Lok wurde Anfang der '90er Jahre im RAW Meiningen aus Teilen verschiedenster (Heiz-)Dampflokomotiven quasi neu aufgebaut. So stammt der Kessel der Lok von 01 024, Zylinder und Steuerung von 01 510, Führerhaus und Tender von einer ausgemusterten 44er. Der Rahmen verhalf der Lok schließlich zu ihrer neuen Identität.
Übrigens steht der Rahmen der 01 024 zusammen mit dem Kessel und den Graugusszylindern der "alten" 01 066 weiter hinten im "Schrottbereich" des BEM. Dieser Torso ist nicht zugänglich, wohl aber der vom Dampfspender Nr. 9, ex. 22 029. Diese Lok sollte als Ersatzteilspender für die im langsamen Wiederaufbau befindliche 22 064 dienen, ist mitlerweile aber kaum mehr, als ein Kessel auf Rädern. Hier bewegt sich nichts mehr.
Doch zurück zu den Ausstellungsfahrzeugen. Hier die wieder betriebsfähige DR-44 546 neben der DB-44 1424, welche für die Stadt Ingolstadt optisch aufgearbeitet wurde. Die Lok war nach ihrer Außerdienststellung zunächst in Bad Münster am Stein, dann in Gemünden/Main als Denkmal aufgestellt. Nach ihrer Aufarbeitung in Nördlingen sollte sie in Ingolstadt erneut auf den Sockel. Die Pläne zerschlugen sich, und so steht die Lok - nach wie vor in Nördlingen - heute zum Verkauf. Ganz links der Rahmen der 50 955, die nach Ende ihres Heizlokeinsatzes ebenfalls nach Nördlingen kam. Nach ihrer Zeit als Ersatzteilspender begann 2011 der museale Wiederaufbau. Kessel und Tender stehen hinter dem sichtbaren "Triebwagenschuppen", neben 01 024.
Vor dem eigentlichen Loksschuppen trifft man gelegentlich auf die ehemalige Lok 8 der Tegernseebahn. Auch diese Lok hat eine bewegte Geschichte. Das Verbot nicht-kriegswichtiger Neubauloks umging man bei der Tegernseebahn geschickt unter Zuhilfenahme einer ausgedienten E-Lok. Von ihr verwendete man lediglich das Lotter-Nachlaufgestell, der Rest wurde neu gebaut. Als Umbaulok getarnt, entstand 1942 bei Krauss-Maffei mit der TAG 8 die einzige Dampflok mit Lotter-Lenkgestell. Durch diesen Umstand wiederum wurde sie - im Gegensatz zu ihrer Schwester TAG 6 - nicht zerlegt, sondern auf dem Gelände eines Münchner Schrotthändlers als Denkmal aufgestellt. 1986 gelangte sie dann ins Bayerische Eisenbahnmuseum.
Hier steht die elegante Lok neben Vertretern der anderen Traktionsarten. Die bereits erwähnte E-Lok links stammt von der Siemens-Güterbahn.
Neben den Museumsfahrzeugen findet man im Bw-Gelände auch häufig - z. T. altfarbene - Diesellokomotiven der Bauarten Köf II, V 60 und V 100, mit denen die BayernBahn Gmbh den planmäßigen Güterverkehr abwickelt. Die Bayernbahn ist das EVU des Nördlinger Museums und somit eine finanzielle Stütze des BEM.
Gut zu erkennen, der Unterschied zwischen offener und geschlossener Köf II
Neben den Dieselloks wurden jüngst auch eine 142 (ex DP) und zwei E 40 (ex DB) angeschaft, mit denen ein werktägliches Güterzugpaar ins Rheinland ('Henkelzug') bespannt wird. Auf diese Weise wird die E 94 192 entlastet.
Zum Abschluss möchte ich noch auf die regelmäßig stattfindenden Sonderfahrten nach Nördlingen hinweisen, mit denen eine angenehme Anreise ermöglicht wird. Am 6.7.2013 brachte der Heilige ET, 420 001, Gäste aus München ins Nördlinger Ries.
Ich hoffe, ich habe Euch ein wenig unterhalten, auch wenn es nicht zum eigentlichen Thema des Forums gehört. Vielleicht sieht man sich ja mal in Nördlingen. Bei Interesse kann ich gerne über die weiteren,immer wieder spannenden Aktivitäten im BEM berichten - zur Zeit sind neben der erwähnten 50 955 noch 01 180, 50 0072, 64 520 und E 63 02 in - z. T. betriebsfähiger - Aufarbeitung. Aber das wäre eigentlich schon fast einen zweiten Beitrag wert.
Viele Grüße,
Oli