Hallo zusammen!
...ist das Eisenbahnmuseum in Schwarzenberg. Schwarzenberg befindet sich an der das Erzgebirge überquerenden Strecke Zwickau - Aue - Schwarzenberg - Johanngeorgenstadt - Karlsbad. Der Verein Sächsischer Eisenbahnfreunde (VSE) hat hier seinen Hauptsitz und betreibt das Bahnbetriebswerk und einen Teil des ehemaligen Güterbahnhofs mit Rangierberg als Eisenbahnmuseum. Es sind viele Dampf- und Dieselloks verschiedener Zeitepochen vorhanden, die teilweise betriebsfähig sind oder als Ausstellungsstück dienen.
Ein Teil der Sammlung umfaßt Lokomotiven, die einst den Raum Aue beherrschten. Auf diesem Bild sehen wir (v.l.n.r.) die 75 501, 94 2105 und die 86 049.
75 501 war bis Ende der sechziger Jahre beim Bw Zittau im Einsatz. Danach war sie viele Jahre abgestellt, darunter im Heizhaus Ebersbach (Sachs.) bevor sie ins Deutsche Dampflokmuseum Neunmarkt-Wirsberg kam. Durch die gute Zusammenarbeit beider Vereine/ Museen kann sie als Leihgabe wieder in ihrer sächsischen Heimat gezeigt werden. Diese als Personenzugloks in den Dienst der Sächsischen Staatsbahn gestellten Loks waren fast nur in Sachsen im Personenzug- und leichten Güterzugdienst im Einsatz. Besonders markant ist der seitlich angebrachte Oberflächenvorwärmer.
Das alte Zuhause:
Viele Modelleisenbahner haben die 75.5 von Gützold im Bestand.
Kleine bullige Schwergewichter waren die 94.19 - 21 aus dem Hause Hartmann Chemnitz.
Sie waren im Nebenbahndienst meist vor Güterzügen oder im Rangierdienst im Einsatz. Ein herausragendes Einsatzgebiet war auch die Steilstrecke Eibenstock unterer Bf. - Eibenstock oberer Bahnhof, wo die Züge bergwärts geschoben wurden. Auf dieser Strecke endete auch 1975 der Einsatz dieser Baureihe.
Piko hat aktuell diese Baureihe im Programm.
Die letzten Einsätze der Baureihe 86 waren im Erzgebirge fast legendär: Man erinnere an die Strecke Schlettau - Crottendorf oder die oft im Zudienst verwendeten Heizloks in Annaberg-Buchholz oder Pockau-Lengefeld. So hat die 86 049 ihren Platz im Museum gefunden.
Bis zum Dampfende in der Rbd Dresden 1987 setzen die u.a. Bw Karl-Marx-Stadt, Aue und Glauchau die Baureihe 50.35-37 ein. Die 50 3616 wird oft zu Sonderfahrten eingesetzt.
Neben diesen besonders u.a. erzgebirgstypischen Maschinen sind auch Lokomotiven anderer Regionen im Museumsbestand. Ein herausragendes Beispiel für die Arbeit des VSE ist die Reko 58:
Die Baureihe 58.30 entstand aus der für viele deutsche Länderbahnen gebaute Gattung der preußischen G12. Während die Deutsche Bundesbahn aufgrund des Lokomotivüberschusses nach dem Krieg die G12 bis 1951 ausmusterte, rekonstruierte die Deutsche Reichsbahn ein größere Anzahl von Loks durch Verbesserung der Steuerung des Innenzylinders (zweite Schwingenstange auf der Führerseite!) und durch den Einbau des Rekokessels. Ebenso erhielten die Loks Neubautender oder andere Umbautender, die größere Vorräte mitführen konnten. Die Vmax wurde auf 70km/h festgelegt. Es entstand eine sehr leistungsfähige Baureihe, die in vielen Bereichen mit der 44er (Kohle oder Kohlenstaub) mithalten konnte und dies noch bei einer Achsfahrmasse von 16 Tonnen, gegenüber der 44er mit 20 Tonnen Achsdruck.
44 bei 50 km/h bei 1: 200 890 Tonnen
58.30 bei 50 km/h bei 1:200 850 Tonnen
Die 58 3049 hatte eine besondere Geschichte. Sie war zuletzt im Bw Glauchau als Dampfspender im Einsatz und Ersatzteilspender für die betriebsfähige Traditionslok 58 3047 vorhanden. In den achtziger Jahren wurde viele nicht mehr notwendige Teile abgebaut. Als Wrack übernahm der VSE die Lok und baute sie in mühevoller zwanzigjähriger Arbeit wieder auf. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Geht nicht gibts nicht! Hier ein Link:
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?108,5621031
In Schwarzenberg mit viel Liebe zum Detail gearbeitet: So gehört auch das Faß auf den Tender für das Antischaummittel wie auch der Vorhang auf dem Führerstand.
Die Reko 58er waren meist in Thüringen und Sachsen zuhause.
Besonders schön hatte man im alten Güterbahnhof die 52 8183 neben der Reko 58er platziert. Man konnte meinen, beide Loks stehen mit Güterzügen ausfahrtbereit.
Die 52 8183 kenne ich noch aus ihrer aktiven Zeit beim Bw Bautzen, wo sie die Strecken zwischen Dresden und Görlitz/ Zittau und Hoyerswerda bis Bad Schandau usw. unsicher machte.
Auch wenn heute Schilder mit Bw Schwarzenberg dran sind, die Bremsuntersuchung "Btz" verrät die alte Heimat:
"Lok in persönlicher Pflege" war nicht nur eine politische Floskel sondern Eisenbahnerehre immer mit einer topp gepflegten Maschine wieder ins Heimat Bw einzurücken und den ablösenden Kollegen eine ordentliche Lok zu übergeben. Man stelle sich heute mal einen ICE mit dem Schild vor... Beim Bw Bautzen war die 52 8080 (heute Museumslok in Löbau) die herausragende Starlok. Einige damals tätige Lokführer und Heizer pflegen die 52 8080 heute noch in Löbau!
Der VSE unterhält sein Revier als Anschlußbahn zu DBNetz. Man übernahm auch das Stellwerk 3. Damit lassen sich alle wichtigen Bewegungen im Museum wie früher steuern. Dieses Stellwerk kann auch besichtigt werden. So hat der Wärter den Ausblick:
Außerdem klappern die Desiroplastikkisten der Baureihe 642 als Regionalbahn am Gelände vorbei:
Im Museum nehmen auch die Dieselloks die das Erzgebirge "bevölkerten" und meist auf dem gesamten Streckennetz der Deutschen Reichsbahn und darüber hinaus im Einsatz waren, einen wichtigen Raum ein.
Bereits in den dreißiger Jahren beschaffte die DR große Anzahlen Kleindieselloks in verschiedenen Bauformen. Hier sehen ein Kö mit Druckluftbremse und mechanischen Getriebe:
Es ist die 100 537
Ein sehr seltenes Exemplar ist die Kö 0049 mit Fußbremse. Sie überlebte als Werklok in einer Fabrik:
Die Deutsche Reichsbahn beschaffte ab den fünfziger Jahren große Stückzahlen leistungsstärkerer Kleindieselloks für den Rangierdienst und auch den leichten Strecken- und Übergabedienst.
Die 102 082 gehörte früher nie in die Bestände der DR, sondern sie war Werklok und bekam erst zu Museumszeiten ihre Nummer. Ebenso ist die 102 084 eine ehemalige Werklok, an der gerade gearbeitet wird.
Man sieht deutlich die ausgebauten Hauptluftbehälter. Auf einer der Schwesterloks, der 102 057 (Bw Bautzen) machte ich einen Teil meiner Ausbildung zum Kleinlokbediener.
Diese Baureihe wurde mit vielen Verbesserungen als 102.1 weiterentwickelt. Wir nannten sie "Postkutsche", oder andere "Gartenlaube" bzw. "Briefkasten". Den anderen Teil der Ausbildung machte ich auf den 102 173 und 102 176 vom Bw Zittau. Es war eine schöne Zeit!
Für den schweren Rangierdienst wurden über 1000 Loks der Baureihen 105/106 beschafft.
Neben der 50 3616 stand die 106 992 für Führerstandsmitfahrten zur Verfügung.
Für den Nebenbahndienst bauten die Waggonbaufabriken Bautzen und Görlitz Schienenbusse der Baureihen 171 und 172. Als Pendel zwischen Bahnhof und Museum war einer dieser VT eingesetzt.
Ich finde, das rot stand den Triebwagen besser, aber die Designer haben ja immer Recht...
"Blutblase", "Ferkeltaxi", "Sandmännchen" - wie wurden sie genannt!
Die 118, ob vier-oder sechsachsig waren von der See bis in die Mittelgebirge im Einsatz.
118 776 war einige Jahre in Aue beheimat. Sie ist hier schön mit einem Nahgüterzug aufgestellt.
Auch wenn es aus der Mottenkiste sein mag: Fachkräftemangel! Also sollte die Jugend schnell Verantwortung übernehmen. Heute wieder Fachkräftemangel - wer verantwortet das nun?
Was die 118 im großen war, war die 110, später mit stärkeren Motoren die 112 und 114 im Kleinen. Überall konnte man diese Loks sehen. Die 112 516 hat es ins Museum geschafft.
Natürlich hat das Museum auch einen Traditionszug. Er besteht u.a. aus diesem letzten Exemplar des Typs E5, dem Mitteleinstiegwagen von LOWA Bautzen. Diese Wagen waren schon in den achtziger Jahren nicht mehr groß verbreitet.
Außerdem sind einige der tausendach gebauten Rekowagen des Typs Bghw vorhanden.
Keine Reise ohne Speise: Dieser Buffetwagen ist immer dabei...
Diese Wagen kamen auch auf dem Gebiet der Deutschen Bundesbahn zum Einsatz. Lauftechnisch waren die Wagen für 140 km/h und bremstechnisch für 120 km/h zugelassen. Im Zugverband durften sie bei bestimmten Bremsgewicht mit 140 laufen.
Auch die wichtigsten Güterwagen der DR sind erhalten:
Einst war dieser kleine 2achser ein 4.er-Klasse-Wagen. Heute dient er erstklassig als Außenstelle des Standesamtes der Stadt Schwarzenberg zu Hochzeiten.
Ein weiteres wichtiges Gebiet des Museums sind die Werklokomotiven aus der Region. Hier ist diese alte schöne Deutz Diesellok zu sehen.
Die "Feuerlose":
Eine weitere Spezialität sind die Bahneisterdraisinen - die Schienentrabbis. Damit kann man auch Fahrten auf der Muldentalbahn unternehmen.
Diesmal standen sie zu Fahrten im Museumsgelände zur Verfügung.
Zu den Schwarzenberger Eisenbahntagen sind stets Gastloks da. Diesmal war das Motto "Zweitaktdieselloks". Die 107 018 und die Nohab MY 1138 waren gekommen. Die DR beschaffte 1961/62 zwanzig Loks der Baureihe 107 für den Rangierdienst aus der CSSR. Viele Jahre waren sie in Leipzig, und später in Eilenburg und Falkenberg zuhause. Zum Schluß waren sie auf einer Werkbahn in Karsdorf.
Nun zu diesen Loks brauche ich ja nichts zu erzählen... Nur soviel "königlich-dänisch" bei "könglich-sächsisch" oder doch eher "mächtig-gewaltig"?
So das war der kleine Ausflug in die Eisenbahngeschichte. Meine Frau sagte anschließend "...man kann hier richtig schön sehen, wie Eisenbahnzüge früher waren..." Nun wenn so ein Ausspruch kommt, hat ein Museum alles richtig gemacht, oder?
Wer noch mehr wissen will:
http://www.vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de/
Euer Pikologe, der das erste Mal in Schwarzenberg war.
PS: Ich komme mal wieder hin!
...ist das Eisenbahnmuseum in Schwarzenberg. Schwarzenberg befindet sich an der das Erzgebirge überquerenden Strecke Zwickau - Aue - Schwarzenberg - Johanngeorgenstadt - Karlsbad. Der Verein Sächsischer Eisenbahnfreunde (VSE) hat hier seinen Hauptsitz und betreibt das Bahnbetriebswerk und einen Teil des ehemaligen Güterbahnhofs mit Rangierberg als Eisenbahnmuseum. Es sind viele Dampf- und Dieselloks verschiedener Zeitepochen vorhanden, die teilweise betriebsfähig sind oder als Ausstellungsstück dienen.
Ein Teil der Sammlung umfaßt Lokomotiven, die einst den Raum Aue beherrschten. Auf diesem Bild sehen wir (v.l.n.r.) die 75 501, 94 2105 und die 86 049.
75 501 war bis Ende der sechziger Jahre beim Bw Zittau im Einsatz. Danach war sie viele Jahre abgestellt, darunter im Heizhaus Ebersbach (Sachs.) bevor sie ins Deutsche Dampflokmuseum Neunmarkt-Wirsberg kam. Durch die gute Zusammenarbeit beider Vereine/ Museen kann sie als Leihgabe wieder in ihrer sächsischen Heimat gezeigt werden. Diese als Personenzugloks in den Dienst der Sächsischen Staatsbahn gestellten Loks waren fast nur in Sachsen im Personenzug- und leichten Güterzugdienst im Einsatz. Besonders markant ist der seitlich angebrachte Oberflächenvorwärmer.
Das alte Zuhause:
Viele Modelleisenbahner haben die 75.5 von Gützold im Bestand.
Kleine bullige Schwergewichter waren die 94.19 - 21 aus dem Hause Hartmann Chemnitz.
Sie waren im Nebenbahndienst meist vor Güterzügen oder im Rangierdienst im Einsatz. Ein herausragendes Einsatzgebiet war auch die Steilstrecke Eibenstock unterer Bf. - Eibenstock oberer Bahnhof, wo die Züge bergwärts geschoben wurden. Auf dieser Strecke endete auch 1975 der Einsatz dieser Baureihe.
Piko hat aktuell diese Baureihe im Programm.
Die letzten Einsätze der Baureihe 86 waren im Erzgebirge fast legendär: Man erinnere an die Strecke Schlettau - Crottendorf oder die oft im Zudienst verwendeten Heizloks in Annaberg-Buchholz oder Pockau-Lengefeld. So hat die 86 049 ihren Platz im Museum gefunden.
Bis zum Dampfende in der Rbd Dresden 1987 setzen die u.a. Bw Karl-Marx-Stadt, Aue und Glauchau die Baureihe 50.35-37 ein. Die 50 3616 wird oft zu Sonderfahrten eingesetzt.
Neben diesen besonders u.a. erzgebirgstypischen Maschinen sind auch Lokomotiven anderer Regionen im Museumsbestand. Ein herausragendes Beispiel für die Arbeit des VSE ist die Reko 58:
Die Baureihe 58.30 entstand aus der für viele deutsche Länderbahnen gebaute Gattung der preußischen G12. Während die Deutsche Bundesbahn aufgrund des Lokomotivüberschusses nach dem Krieg die G12 bis 1951 ausmusterte, rekonstruierte die Deutsche Reichsbahn ein größere Anzahl von Loks durch Verbesserung der Steuerung des Innenzylinders (zweite Schwingenstange auf der Führerseite!) und durch den Einbau des Rekokessels. Ebenso erhielten die Loks Neubautender oder andere Umbautender, die größere Vorräte mitführen konnten. Die Vmax wurde auf 70km/h festgelegt. Es entstand eine sehr leistungsfähige Baureihe, die in vielen Bereichen mit der 44er (Kohle oder Kohlenstaub) mithalten konnte und dies noch bei einer Achsfahrmasse von 16 Tonnen, gegenüber der 44er mit 20 Tonnen Achsdruck.
44 bei 50 km/h bei 1: 200 890 Tonnen
58.30 bei 50 km/h bei 1:200 850 Tonnen
Die 58 3049 hatte eine besondere Geschichte. Sie war zuletzt im Bw Glauchau als Dampfspender im Einsatz und Ersatzteilspender für die betriebsfähige Traditionslok 58 3047 vorhanden. In den achtziger Jahren wurde viele nicht mehr notwendige Teile abgebaut. Als Wrack übernahm der VSE die Lok und baute sie in mühevoller zwanzigjähriger Arbeit wieder auf. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Geht nicht gibts nicht! Hier ein Link:
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?108,5621031
In Schwarzenberg mit viel Liebe zum Detail gearbeitet: So gehört auch das Faß auf den Tender für das Antischaummittel wie auch der Vorhang auf dem Führerstand.
Die Reko 58er waren meist in Thüringen und Sachsen zuhause.
Besonders schön hatte man im alten Güterbahnhof die 52 8183 neben der Reko 58er platziert. Man konnte meinen, beide Loks stehen mit Güterzügen ausfahrtbereit.
Die 52 8183 kenne ich noch aus ihrer aktiven Zeit beim Bw Bautzen, wo sie die Strecken zwischen Dresden und Görlitz/ Zittau und Hoyerswerda bis Bad Schandau usw. unsicher machte.
Auch wenn heute Schilder mit Bw Schwarzenberg dran sind, die Bremsuntersuchung "Btz" verrät die alte Heimat:
"Lok in persönlicher Pflege" war nicht nur eine politische Floskel sondern Eisenbahnerehre immer mit einer topp gepflegten Maschine wieder ins Heimat Bw einzurücken und den ablösenden Kollegen eine ordentliche Lok zu übergeben. Man stelle sich heute mal einen ICE mit dem Schild vor... Beim Bw Bautzen war die 52 8080 (heute Museumslok in Löbau) die herausragende Starlok. Einige damals tätige Lokführer und Heizer pflegen die 52 8080 heute noch in Löbau!
Der VSE unterhält sein Revier als Anschlußbahn zu DBNetz. Man übernahm auch das Stellwerk 3. Damit lassen sich alle wichtigen Bewegungen im Museum wie früher steuern. Dieses Stellwerk kann auch besichtigt werden. So hat der Wärter den Ausblick:
Außerdem klappern die Desiroplastikkisten der Baureihe 642 als Regionalbahn am Gelände vorbei:
Im Museum nehmen auch die Dieselloks die das Erzgebirge "bevölkerten" und meist auf dem gesamten Streckennetz der Deutschen Reichsbahn und darüber hinaus im Einsatz waren, einen wichtigen Raum ein.
Bereits in den dreißiger Jahren beschaffte die DR große Anzahlen Kleindieselloks in verschiedenen Bauformen. Hier sehen ein Kö mit Druckluftbremse und mechanischen Getriebe:
Es ist die 100 537
Ein sehr seltenes Exemplar ist die Kö 0049 mit Fußbremse. Sie überlebte als Werklok in einer Fabrik:
Die Deutsche Reichsbahn beschaffte ab den fünfziger Jahren große Stückzahlen leistungsstärkerer Kleindieselloks für den Rangierdienst und auch den leichten Strecken- und Übergabedienst.
Die 102 082 gehörte früher nie in die Bestände der DR, sondern sie war Werklok und bekam erst zu Museumszeiten ihre Nummer. Ebenso ist die 102 084 eine ehemalige Werklok, an der gerade gearbeitet wird.
Man sieht deutlich die ausgebauten Hauptluftbehälter. Auf einer der Schwesterloks, der 102 057 (Bw Bautzen) machte ich einen Teil meiner Ausbildung zum Kleinlokbediener.
Diese Baureihe wurde mit vielen Verbesserungen als 102.1 weiterentwickelt. Wir nannten sie "Postkutsche", oder andere "Gartenlaube" bzw. "Briefkasten". Den anderen Teil der Ausbildung machte ich auf den 102 173 und 102 176 vom Bw Zittau. Es war eine schöne Zeit!
Für den schweren Rangierdienst wurden über 1000 Loks der Baureihen 105/106 beschafft.
Neben der 50 3616 stand die 106 992 für Führerstandsmitfahrten zur Verfügung.
Für den Nebenbahndienst bauten die Waggonbaufabriken Bautzen und Görlitz Schienenbusse der Baureihen 171 und 172. Als Pendel zwischen Bahnhof und Museum war einer dieser VT eingesetzt.
Ich finde, das rot stand den Triebwagen besser, aber die Designer haben ja immer Recht...
"Blutblase", "Ferkeltaxi", "Sandmännchen" - wie wurden sie genannt!
Die 118, ob vier-oder sechsachsig waren von der See bis in die Mittelgebirge im Einsatz.
118 776 war einige Jahre in Aue beheimat. Sie ist hier schön mit einem Nahgüterzug aufgestellt.
Auch wenn es aus der Mottenkiste sein mag: Fachkräftemangel! Also sollte die Jugend schnell Verantwortung übernehmen. Heute wieder Fachkräftemangel - wer verantwortet das nun?
Was die 118 im großen war, war die 110, später mit stärkeren Motoren die 112 und 114 im Kleinen. Überall konnte man diese Loks sehen. Die 112 516 hat es ins Museum geschafft.
Natürlich hat das Museum auch einen Traditionszug. Er besteht u.a. aus diesem letzten Exemplar des Typs E5, dem Mitteleinstiegwagen von LOWA Bautzen. Diese Wagen waren schon in den achtziger Jahren nicht mehr groß verbreitet.
Außerdem sind einige der tausendach gebauten Rekowagen des Typs Bghw vorhanden.
Keine Reise ohne Speise: Dieser Buffetwagen ist immer dabei...
Diese Wagen kamen auch auf dem Gebiet der Deutschen Bundesbahn zum Einsatz. Lauftechnisch waren die Wagen für 140 km/h und bremstechnisch für 120 km/h zugelassen. Im Zugverband durften sie bei bestimmten Bremsgewicht mit 140 laufen.
Auch die wichtigsten Güterwagen der DR sind erhalten:
Einst war dieser kleine 2achser ein 4.er-Klasse-Wagen. Heute dient er erstklassig als Außenstelle des Standesamtes der Stadt Schwarzenberg zu Hochzeiten.
Ein weiteres wichtiges Gebiet des Museums sind die Werklokomotiven aus der Region. Hier ist diese alte schöne Deutz Diesellok zu sehen.
Die "Feuerlose":
Eine weitere Spezialität sind die Bahneisterdraisinen - die Schienentrabbis. Damit kann man auch Fahrten auf der Muldentalbahn unternehmen.
Diesmal standen sie zu Fahrten im Museumsgelände zur Verfügung.
Zu den Schwarzenberger Eisenbahntagen sind stets Gastloks da. Diesmal war das Motto "Zweitaktdieselloks". Die 107 018 und die Nohab MY 1138 waren gekommen. Die DR beschaffte 1961/62 zwanzig Loks der Baureihe 107 für den Rangierdienst aus der CSSR. Viele Jahre waren sie in Leipzig, und später in Eilenburg und Falkenberg zuhause. Zum Schluß waren sie auf einer Werkbahn in Karsdorf.
Nun zu diesen Loks brauche ich ja nichts zu erzählen... Nur soviel "königlich-dänisch" bei "könglich-sächsisch" oder doch eher "mächtig-gewaltig"?
So das war der kleine Ausflug in die Eisenbahngeschichte. Meine Frau sagte anschließend "...man kann hier richtig schön sehen, wie Eisenbahnzüge früher waren..." Nun wenn so ein Ausspruch kommt, hat ein Museum alles richtig gemacht, oder?
Wer noch mehr wissen will:
http://www.vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de/
Euer Pikologe, der das erste Mal in Schwarzenberg war.
PS: Ich komme mal wieder hin!
Zuletzt von Pikologe am Mo 27 Mai 2013, 10:05 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet