Hallo Jungs,
ausgesprochen kultige Sachen hat sich Bruno bestellt.
Unverzichtbar für jeden echten KB-Fan ist die 1280. Ich habe auch noch das alte Exemplar mit den roten Rädern aus Zinkal. Dass sie 2 Achsen zu wenig hat, tut der Sache keinen Abbruch. Von gorx4 -ist der eigentlich auch HIER Mitglied?- gibt es ein mass-stäbliches Modell auf Kleinbahn-Basis.
Die 2060 ist natürlich auch viel zu groß, aber damals musste der alte Motor hinein passen. Von Liliput gibt es die Lok inzwischen mass-stäblich. Die 2060er war schon in den siebziger Jahren Basis für diverse Umbauten. Ich habe daraus mal einen Gepäcktriebwagen gebastelt. Sie gehört zur Kleinbahn genauso wie die -meistverkaufte- 80er Dampflok, die IMO in Austria niemals fuhr.
Besondere Aufmerksamkeit verdient der blaue Schweröltransportwagen, manchmal auch fälschlich als Heizöl-Tankwagen bezeichnet. Heizöl wird jedoch in ganz normalen Kesselwagen transportiert. Ich glaube, auch Kleinbahn hatte einen "Schwechat leicht"-Wagen im Sortiment. Märklin ebenso.
Im Original war der Wagen niemals blau, sondern immer nur grau. Meistens grau schmierig. Interessant ist die Beschriftung (Osnabrück), offenbar bei Märklin abgeschaut, die den Wagen unter der Nummer 4621 führten, Fleischmann unter 1497. Wer weiss, warum ihn Kleinbahn in blau produzierte? Vielleicht unser Musiker?
Diese ganz speziellen Wagen, die in Österreich bestimmt niemals zu sehen waren, transportierten Schweröl, ein extrem zähflüssiges Abfall-Produkt der Raffinerien. Da sind alle unangenehmen Rückstände drin enthalten, die der Chemiker kennt. Jeder grün angehauchte Wähler würde, wenn er wüsste, was darin transportiert wurde, den Wagen in die Modellbahn-Hölle verdammen.
Mit diesem Zeugs werden heute noch Schiffsdiesel betrieben, denn Schweröl ist als "unverdaulicher Rückstand" besonders billig. Und die ölgefeuerten Dampfloks der DB fuhren natürlich damit. Die Transportwagen sind innen dick mit Glaswolle gepolstert, damit das Schweröl -z. B. bei den momentan herrschenden Temperaturen- nicht fest wird. Wahrscheinlich waren sie auch beheizbar, damit am Zielort das Schweröl "gelöscht" werden konnte. Sonst hätte man es heraus löffeln müssen.
So fuhren diese Wagen-Züge nach Rheine (Westfalen), in der Nähe von Osnabrück. Denn das war bis in die 70er Jahre die Hochburg der ölgefeuerten Dampflokomotiven der dt. Bundesbahn. Rheine liegt an der Emsland-Strecke von Münster über Emden nach Norddeich Mole. Dorthin zogen die 3-zylindrigen 01.10 Öl (später BR 012) die Urlauberzüge, von dort konnte man mit dem Schiff zu den ostfriesischen Ferien-Inseln Norderney, Juist und Baltrum übersetzen.
Güterzüge vom Nordseehafen Emden Richtung Ruhrgebiet wurden von den Loks der BR 41 Öl (042) und 44 Öl (043) bespannt. Das war eine schöne Zeit, damals studierte ich in Münster.
Am Wochenende pilgerten alle Dampflok-Fans zum Bahnbetriebswerk Rheine. Der Rundlokschuppen beheimatete alle schweren ölgefeuerten Dampfloks der DB.
Dampfende Grüße
Volker