aon.913656323 Di 06 Sep 2011, 16:17
Hallo,
die Baureihe 111 war eigentlich als Nachfolger der 110 / E 10 gedacht und somit für den schnellen Reiseverkehr auf langen Strecken vorgesehen. Deshalb wurden die Loks dieser Baureihe zunächst ausschliesslich in München beheimatet.
In den 80er Jahren war im Ruhrgebiet die erste Langstrecken-S-Bahn-Linie fertig, nämlich von Hagen über Wuppertal und Düsseldorf nach Mönchengladbach. Triebwagen-Verkehr schied aus, da die 420 keine Toiletten haben. Zu den relativ neuen S-Bahn-Wendezug-Garnituren, die auch heute noch im Einsatz sind, brauchte man eine leistungsstarke Lokomotive.
Die typische Nahverkehrslok 141 / E 41 war hierzu nicht leistungsfähig genug.
So kam man auf die relativ neue BR 111. Mit Wendezugsteuerung ausgerüstet wurde ein Teil dieser Baureihe nach Düsseldorf um-beheimatet und im S-Bahn-Look lackiert.
Wie oben ausgeführt, war auch das nicht das eigentlich passende Einsatzgebiet für die 111. Trotzdem erledigte sie ihre Aufgaben klaglos. Bis infolge der Wiedervereinigung die totale Umwälzung im deutschen Bahnverkehr stattfand.
Innerhalb kürzester Zeit verlor die Eisenbahn im Beitrittsgebiet ihre bisherige Bedeutung, nun war Autofahren statt Bahnfahren angesagt. Was aber in den neuen Ländern eine Katastrophe war, erwies sich im Westen der Republik als eisenbahn-mässiger Glücksfall.
Sehr viele Loks der ostzonalen Reichsbahn fanden daher ein neues Betägigungsfeld im Westen. Die 243 der Reichsbahn, nun 143 nach Bundesbahn-Norm, ist inzischen Haupt-Träger des Nahverkehrs im wiedervereinigten Deutschland, sofern der Betrieb nicht mit Triebwagen abgewickelt wird.
Gruss
Volker