Am 27.Februar 2022 wurde der ca. 2,7 km lange Streckenabschnitt der South Shore Line Interurban (NICTD) in der 11.Straße von Michigan City eingestellt. Aktuell ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, ehe im Jahr 2024 eine Neubaustrecke im Bereich der 10. Straße eröffnet wird.
Ein eher banales Faktum, welches aber dennoch von weltweiter, verkehrshistorischer Relevanz ist.
Die legendäre South Shore Line von Chicago ins 140 km entfernte South Bend ist die letzte „Überlebende“ von einstmals nahezu 25.000 km US amerikanischer Tram-Train Systeme, welche auch in Europe bis heute ihre Nachahmung fanden. Markantestes Beispiel moderner „Interurbans“ ist im 21. Jahrhundert das Karlsruher Modell. Aber auch viele andere europäische und fernöstliche Lokalbahnen haben ihren Ursprung in der amerikanischen Idee, die Technik von Straßenbahn und Eisenbahn zur heutigen „Light Rail“ zu verknüpfen.
Aber zurück zur South Shore Line. Zwischen 1901 und 1908 entstand in Etappen die ca. 140 km lange Strecke zwischen Chicago und South Bend. Überland für hohe Geschwindigkeiten trassiert, durchfuhr man die Städte an der Strecke meist zwecks besserer Erschließung im Straßenraum. Diese Stadtdurchfahren wurden mit zunehmendem Individualverkehr zur Gefahr für die Existenz der „Interurban“, uns so trachtete man seit den 1940er Jahren auf eine konsequente Trennung von Schiene und Straße.
Dem im Bundesstaat Indiana gelegenen, 32.000 Einwohner Städtchen Michigan City, blieb diese Neuerung bis ins 21. Jahrhundert verwehrt. Man schwankte zwischen dem Nutzen einer Umfahrung der Stadt zur Entlastung der Verkehrssituation und dem Nachteil eines zentrumsfernen Bahnhofs.
2022 – 2024 ist es soweit. Michigan City erhält eine neue zweigleisige Bahntrasse entlang der 10.Straße auf eigenem Bahnkörper mit einem modernen Bahnhof im Zentrum der Stadt. Dazu wurde im Februar diesen Jahres der klassische Streckenabschnitt in der 11. Straße zwischen Michigan Boulevard und Tennessee Street stillgelegt. Ein Mythos vieler Freund ging damit zu Ende, und das wohl häufigste Fotomotiv in Michigan City – die langen South Shore Züge mit bis zu 8 Wagen, oder sogar ein langer Güterzug, sind verschwunden. Doch der Trost für die Interurban Nostalgie von Vorgestern ist umfassend und voll umfänglich.
Durch die Ertüchtigung der South Shore Line zwischen Gary und Michigan City entstehen 8 moderne Stationen mit P&R Pätzen, eine 5,9 km lange zweigleisige Strecke und es entfallen 21 Eisenbahnkreuzungen – Amerikas last Interurban rolls on !
Ein 4 Wagenzug in Fahrtrichtung Chicago durchfährt in Michigan City die 11. Straße auf Höhe Spring Street– es führt Triebwagen 4 (Nippon Sharyo/1983)
Ein 4 Wagenzug verlässt die Station Michigan City – der Giebel der Station ist zwischen 1. und 2. Wagen sichtbar – auf Höhe Franklin Street. Es führt Triebwagen 102 (Nippon Sharyo/2001)
Ein 4 Wagenzug aus Chicago zur Weiterfahrt nach South Bend erreicht das Stadtgebiet von Michigan City in der 11.Straße auf Höhe Tennessee Street mit dem führenden Triebwagen 10 (Nippon Sharyo/1983)
Fotos & Text: Gunter Mackinger
Ein eher banales Faktum, welches aber dennoch von weltweiter, verkehrshistorischer Relevanz ist.
Die legendäre South Shore Line von Chicago ins 140 km entfernte South Bend ist die letzte „Überlebende“ von einstmals nahezu 25.000 km US amerikanischer Tram-Train Systeme, welche auch in Europe bis heute ihre Nachahmung fanden. Markantestes Beispiel moderner „Interurbans“ ist im 21. Jahrhundert das Karlsruher Modell. Aber auch viele andere europäische und fernöstliche Lokalbahnen haben ihren Ursprung in der amerikanischen Idee, die Technik von Straßenbahn und Eisenbahn zur heutigen „Light Rail“ zu verknüpfen.
Aber zurück zur South Shore Line. Zwischen 1901 und 1908 entstand in Etappen die ca. 140 km lange Strecke zwischen Chicago und South Bend. Überland für hohe Geschwindigkeiten trassiert, durchfuhr man die Städte an der Strecke meist zwecks besserer Erschließung im Straßenraum. Diese Stadtdurchfahren wurden mit zunehmendem Individualverkehr zur Gefahr für die Existenz der „Interurban“, uns so trachtete man seit den 1940er Jahren auf eine konsequente Trennung von Schiene und Straße.
Dem im Bundesstaat Indiana gelegenen, 32.000 Einwohner Städtchen Michigan City, blieb diese Neuerung bis ins 21. Jahrhundert verwehrt. Man schwankte zwischen dem Nutzen einer Umfahrung der Stadt zur Entlastung der Verkehrssituation und dem Nachteil eines zentrumsfernen Bahnhofs.
2022 – 2024 ist es soweit. Michigan City erhält eine neue zweigleisige Bahntrasse entlang der 10.Straße auf eigenem Bahnkörper mit einem modernen Bahnhof im Zentrum der Stadt. Dazu wurde im Februar diesen Jahres der klassische Streckenabschnitt in der 11. Straße zwischen Michigan Boulevard und Tennessee Street stillgelegt. Ein Mythos vieler Freund ging damit zu Ende, und das wohl häufigste Fotomotiv in Michigan City – die langen South Shore Züge mit bis zu 8 Wagen, oder sogar ein langer Güterzug, sind verschwunden. Doch der Trost für die Interurban Nostalgie von Vorgestern ist umfassend und voll umfänglich.
Durch die Ertüchtigung der South Shore Line zwischen Gary und Michigan City entstehen 8 moderne Stationen mit P&R Pätzen, eine 5,9 km lange zweigleisige Strecke und es entfallen 21 Eisenbahnkreuzungen – Amerikas last Interurban rolls on !
Ein 4 Wagenzug in Fahrtrichtung Chicago durchfährt in Michigan City die 11. Straße auf Höhe Spring Street– es führt Triebwagen 4 (Nippon Sharyo/1983)
Ein 4 Wagenzug verlässt die Station Michigan City – der Giebel der Station ist zwischen 1. und 2. Wagen sichtbar – auf Höhe Franklin Street. Es führt Triebwagen 102 (Nippon Sharyo/2001)
Ein 4 Wagenzug aus Chicago zur Weiterfahrt nach South Bend erreicht das Stadtgebiet von Michigan City in der 11.Straße auf Höhe Tennessee Street mit dem führenden Triebwagen 10 (Nippon Sharyo/1983)
Fotos & Text: Gunter Mackinger