Trambino Fr 08 März 2019, 14:08
Hallo berglok,
dieses Kunstwerk und Sammlerstück kann man natürlich nach verschiedenen Aspekten betrachten.
Was ist das für ein Güterwagen? Verglichen mit https://de.wikipedia.org/wiki/UIC-Bauart-Bezeichnungssystem_f%C3%BCr_G%C3%BCterwagen kann die Anschrift als Uahs nicht stimmen. U bedeutet Sonderwagen, nach der Bauart der Türen soll es sicher ein Kühlwagen sein und müßte I heißen. Kleines a steht bei allen Gattungen für vierachsig, offensichtlich nicht zutreffend. Kleines h gibt es in Verbindung mit U nicht, bei I bedeutet es mit starker Isolierung, denkbar. Und s steht für Höchstgeschwindigkeit 100 km/h, für verderbliche Güter anzustreben und um 1980 auch Standard für moderne Güterwagen. Jedem Güterwagentyp ist eine Typennummer zugeordnet, deren erste Ziffer die fünfte Ziffer der 12-stelligen UIC-Wagennummer bildet. Das wäre für I eine 8 und für U eine 9. Nun ist dies ein Privatwagen, vielleicht trägt er deswegen eine 0.
Die Beschäftigung mit der Geschichte einer Käsemarke ist nicht wirklich Thema unseres Forums, aber da Du sie aufgeworfen hast, habe ich mal nachgeschaut und sie hat eine lange Tradition:
https://de.wikipedia.org/wiki/La_vache_qui_rit
https://www.lavachequirit.de/geschichte/
Demnach gibt es dieses Produkt seit 1921, die Marke mit der lachenden Kuh seit 1923. Auch mir ist diese von Kindheit an bekannt, Schmelzkäseecken in einer runden Pappschachtel gab es aber immer auch von anderen Anbietern. Als Produkt unverwechselbarer fand ich den Schnittkäse "Babybel" mit der roten Wachshülle aus dem selben Haus.
Die Marke vertreibt auch eine große Auswahl an heute Merchandisingartikel genannten Dingen, die man nicht wirklich braucht. Modellbahnwagen fand ich nicht darunter, aber immerhin ein Modellauto:
https://boutique.lavachequirit.com/collections/papeterie/products/citroen-2cv-la-vache-qui-rit-a-retrofriction
Da hätte ich eine Kasten-Ente, also den Kleinlieferwagen mit senkrechter Hecktür, passender gefunden.
Jeder Sammler hat ja seine eigenen Gründe, sich für den Erwerb eines Modells zu entscheiden. Bei mir ist es grundsätzlich, ob ich das Vorbild interessant finde und aus eigenem Erleben oder nach historischen Fotos als typisch für die dargestellte Bahn und Epoche empfinde, das sind für mich die bunt bedruckten Werbewagen eher nicht. Daneben ist mir aber auch wichtig, ob ich das Modell schön finde, ob es mich anspricht, und das kann ganz irrational sein, wenn es irgendwie an etwas erinnert, was es in den 60er Jahren gab, der Zeit, in der ich als Kind meine Welt kennenlernte. Und schließlich kann mich auch ein sehr günstiger Preis zum Kauf eines Stückes verleiten, das sonst liegengeblieben wäre.
Deswegen finde ich es sehr gut, daß Du geschrieben hast, was Dich mit diesem französischen Güterwagenmodell verbindet. Ich wünschte mir, daß auch andere etwas über ihre persönliche Beziehung zu den Stücken schreiben, die sie uns vorstellen.
Freundliche Sammlergrüße,
Trambino