Vor dreißig Jahren überlegt - vor einige Zeit umgesetzt: Ein kleiner Gleichstromtriebwagen entsteht - nach Nase gebastelt

Guten Abend,

gut Ding will Weile haben, so sagt der Volksmund...

Durch mehrfache Besuche der Buckower Kleinbahn und der Oberweißbacher Bergbahn entstand die Idee einen Piko VT135/ VB 140 in freelance Manier in einen artverwandten Gleichstromtriebwagen "umzubasteln".

Hier erstmal ein Blick auf die Originale in Buckow und Lichtenhain. Von den Triebwagen in Buckow vor der Modernisierung habe ich keine Bilder, aber kann mich noch sehr gut erinnern.

Buckow:


Müncheberg:


Cursdorf:


Zwischen Oberweißbach-Deesbach und Cursdorf:


Bei Lichtenhain:


Ich konnte zwei Beiwagen VB140 erwerben, denn ich wollte senkrechte Fronten auch für den Triebwagen haben. Ein VT135 lag schon eine Weile auf Lager. Als Stromabnehmer fand ein Bügel einerPiko E69 Verwendung.

Zuerst war im Inneren des Gehäuses VB140 die Fenstereinsätze so einzuschleifen, dass der Motorblock analog zum VT135 Platz findet. Das ist keine große Arbeit. Die ganze Dachausrüstung sollte so gestaltet werden, wie ich es schon vor fast 30 Jahren geplant hatte. Es wurde dunkelgrauer Zeichenkarton und eine zerschnittene Kugelschreiberfeder (für die Dachwiderstände) verwendet. Am Fahrwerk habe ich nichts geändert. Mal sehen, ob ich mir die Beschriftung nochmal vornehme...

Hier das Ergebnis nach rund 3 Stunden Arbeit:













Bei Fragen immer vor!

Euer Pikologe

PS: Ich kann machen was ich will, manche Bilder lassen sich nicht drehen!

Hallo Ronny,

macht sich gut, der VT als ET. Damit die Pappteile stabiler werden, könntest Du sie noch mit Sekundenkleber tränken.
S. hier ab Minute 1:47:


Gruß
Jürgen

Hallo Pikologe,
dieser Umbau ist eine nette Idee, da man ja leider nirgends Modelle von zweiachsigen Gleichstromtriebwagen bekommt. Die Triebwagen der Oberweißbacher Bergbahn erfüllen eigentlich wirklich alle Voraussetzungen für ein Modell, das auch gekauft wird: schön anzusehen in attraktiver Lackierung, jahrzehntelang im Einsatz, vorbildgerecht können Varianten von Epoche IV bis Epoche VI umgesetzt werden, Staatsbahnfahrzeuge der DR und DB, jedes Jahr von vielen Touristen im Einsatz erlebt, kurze Einheiten, die auch auf kleinen Heimanlagen mit wenig Platz und kurzen Bahnsteigen gut wirken, was will man denn noch? Stattdessen ist z. B. der Gütertriebwagen LAG 895 / ET 194 11, der keine zehn Jahre im Einsatz war und den keiner der heutigen Modellbahner mehr erlebt hat, von mehreren Kleinserienherstellern und Märklin/Trix in H0 herausgebracht worden, mir nicht nachvollziehbar.
Dein Umbaufahrzeug hat von der Form weder mit den Schuhkartons von Buckow-Müncheberg noch den Wagen von Lichtenhain - Cursdorf mit ihrer Front der Nietenrekos der Berliner S-Bahn BR 276.1 Ähnlichkeit, eher noch mit den Ursprungstriebwagen der Buckower Kleinbahn, von denen leider keiner mehr existiert (Fotos aus dem Netz):

Theoretisch hätte so ein Fahrzeug durchaus gebaut werden können, dann hätte es aber unter dem Wagenboden weniger Kästen als ein Dieseltriebwagen. Batterie, Kompressor, Luftbehälter, das war es in der Regel bei Gleichstromtriebwagen.
Nicht vergessen sollte man die dritte von der Reichsbahn der DDR betriebene normalspurige elektrische Kleinbahn Schleiz - Saalburg, bei der es andersherum ist, die Strecke ist verschwunden und drei Fahrzeuge der Ursprungsausstattung existieren bis heute:

Beim jährlichen Dampflokfest in Dresden besteht Gelegenheit, sie zu besichtigen.

Ich nehme an, daß der Schleizer Personentriebwagen Inspiration für den Bau dieses Rohbaukasten war, den ich dieses Jahr auf einer Modellbahnbörse erwerben konnte:

Allerdings ist die Frontscheibe zwei- statt dreiteilig und auch die Seitenfenster haben eine andere Aufteilung. Mir ist kein Vorbildfahrzeug mit diesen Fenstern bekannt. Da ich das selber nicht kann, suche ich einen Modellbauer, der für mich aus diesem Kasten ein fertiges Modell baut. Einen einigermaßen passenden Antrieb aus einem Geisterwagen habe ich beschafft.
Trambino