Am 4. und 5. Februar 2017 fand im Nürnberger Straßenbahnmuseum im Historischen Betriebshof St. Peter zum 15. mal eine Modellstraßenbahnausstellung der deutschsprachigen Gruppe der Tram and Light Railway Society TLRS statt. Da mich das Thema "Großraumwagen" interessiert, ich bin von Jugend an ein Fan dieses Fahrzeugtyps, und ich Modelle davon gerne vorführen wollte, entschloß ich mich zur erstmaligen Teilnahme an dieser Veranstaltung.
Das Museum wird betrieben von der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg und den Freunden der Nürnberg-Fürther Straßenbahn www.sfnbg.de
Zur Freude der Besucher wurden einige betriebsfähige Straßenbahnfahrzeuge vor die Wagenhalle gestellt:
Ein Zahlendreher der Wagennummer ändert die Farbe:
Mit diesem Zug wurde stündlich die Burgringlinie 15 um die Nürnberger Altstadt betrieben, Teile der Strecke sind wegen der U-Bahn ohne regulären Linienverkehr.
So ähnlich hätte der Ende der 30er Jahre geplante Einheitsstraßenbahnwagen ESW ausgesehen, der wegen des Krieges nicht verwirklicht wurde.
Das ist mein Lieblingsstück, ein von der MAN gebauter vierachsiger Großraumwagen aus den 50er Jahren.
Mit diesem erst vor zwei Jahren aus einem Sechsachser aus den 60er Jahren umgebauten Partywagen gab es eine abendliche Extratour für die Teilnehmer der Modellstraßenbahnausstellung mit Speise- und Getränkeangebot im Fahrzeug.
In einem Werkstattraum der Wagenhalle wurden mir Tische gestellt, auf denen ich die Fahranlage in H0 und ein paar IIm-Handarbeitsmodelle aufbauen konnte.
So fing die Nürnberger Firma HAMO (Hannemann Modellbau) 1953 mit ihrem einzigartigen Straßenbahnsystem an.
Gleisstücke aus geprägtem Blech, Betrieb nur mit Oberleitung, Guß-Wagenkästen. Nach Ölung funktioniert alles wie vor über 60 Jahren!
Spätere Komplettpackungen hatte alle dieses Bild auf dem Deckel, wurde so eine Vorkriegsästhetik noch als modern angesehen?
Der Zweiachserzug mit Dach und Lackierung nach Nürnberger Vorbild. Nach Einführung des Kunststoffgleissystems wurden die Triebwagen mit neuen Antrieben ausgestattet und waren zwischen Ober- und Unterleitungsbetrieb umschaltbar.
Zeitgleich wie beim großen Vorbild wurden vierachsige Großraumwagen entwickelt: zunächst mit Schiebetüren und Kunststoffgehäuse (heute sind diese Modelle eine große Rarität), dann mit Falttüren und Gußgehäuse. Beide Typen haben kein konkretes Vorbild, geben aber den Eindruck eines Großraumzuges gut wieder.
Die Modelle wurden in vielen Farben angeboten. Dieser Großraumzug in elfenbein-rot war 1985 mein zweites H0-Straßenbahnmodell überhaupt, damals auch schon über zwanzig Jahre alt! Die Packung mit Gleisen und Oberleitung kostete auf einer Modellbahnbörse 600 DM.
Dieser Zug trägt zwar Nürnberger Stadtwappen, hat aber mit den Großraumwagen der Nürnberg-Fürther Straßenbahn wenig gemein.
Nicht von HAMO ist diese unvollendete Bastelarbeit aus Holz und Messingblech nach Vorbild der Augsburger Dreiachser-Großraumzüge, die alle zu Fünfachs-Gelenktriebwagen mit einem neuen Drehgestell umgebaut wurden. Der Kenner sieht, was gemeint ist.
Straßenbahn-Güterwagen von HAMO. Beim Vorbild in schlechten Zeiten gut für Transporte aller Art und bis heute für innerbetriebliche Transporte genutzt.
1964 übernahm Märklin die Firma HAMO und stellte die Produktion der Straßenbahnmodelle schrittweise bis 1967 ein.
Eine Arbeitsgemeinschaft Straßenbahnmodelle Ulm stellte diese Modelle ohne Vorbild her unter Verwendung von Teilen von Metallbausätzen britischer Doppelstockstraßenbahnwagen. Von HAMO stammen nur die Kupplungen.
1954 wurde in Dresden ein Blechstraßenbahngleissystem ähnlich dem von HAMO entwickelt, allerdings mit deutlich größerem Radius. Die den LOWA-Wagen ET50/EB50 nachgebildeten Fahrzeuge mit Kunststoffgehäusen waren die ersten maßstäblichen H0-Straßenbahnmodelle mit Antrieb überhaupt (alle HAMO-Modelle sind wegen der Dicke der verwendeten Motoren deutlich breiter als 1:87). Mit Schleifern unter den Triebwagen und Sicken in den Bogengleisen wurde ein Blinklichteffekt in Kurven erreicht. Dieses Modellstraßenbahnsytem wurde nur ganz kurze Zeit hergestellt.
Im Gartenbahnmaßstab 1: 22,5 stellte ich folgende Modelle nach meterspurigen Vorbildern aus:
Dies ist ein heute noch erhaltener Vorortbahnwagen der Düsseldorfer Straßenbahn, siehe http://www.bmb-wuppertal.de/fahrzeuge/107.html
Der Erbauer aus Solingen arbeitet am Originalwagen und kennt daher jede Schraube des Vorbilds.
Die großen Modelle durften auf der fest aufgebauten Straßenbahnanlage im Straßenbahnmuseum probefahren.
Dies ist ein von der Waggonfabrik Rastatt gebauter Zug der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft OEG, die Straßenbahnstrecken von Mannheim und Heidelberg verbindet, siehe http://www.ign-ev.de/OEG71.html Diese Triebwagen verkehrten mit bis zu vier Beiwagen, damit wurden die zulässigen 75m Zuglänge erreicht.
Der Beiwagen trägt wie das Original eine runde Zugschlußscheibe!
Ein damals moderner Straßenbahnwagen der Deutschen Bundesbahn, auch das hat es gegeben, wenn auch nur für fünf Jahre, bei der von der LAG stammenden Straßenbahn Ravensburg-Weingarten Baienfurt, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/DB-Baureihe_ET_195
Der Erbauer der OEG- und DB-Modelle, www.semmelbahn.de, brachte einen weiteren selbstgebauten Großraumwagen mit, einen Hamburger V7 für Spur II Normalspur, das heißt 64mm Modellspurweite, damit konnte dieser leider nicht probefahren:
Ein solches Fahrzeug wird im Museum am Schönberger Strand erhalten, siehe http://www.vvm-museumsbahn.de/ix/ix-start/ix-start.php?id=vv-C534
Dies ist ein gleichartiges Fahrzeug mit Beiwagen V7B in H0 1:87, das ich auf dieser Veranstaltung erwerben konnte.
Solche Modellbahnausstellungen sind mit viel Aufwand verbunden, aber der lohnt sich, findet
Trambino
Das Museum wird betrieben von der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg und den Freunden der Nürnberg-Fürther Straßenbahn www.sfnbg.de
Zur Freude der Besucher wurden einige betriebsfähige Straßenbahnfahrzeuge vor die Wagenhalle gestellt:
Ein Zahlendreher der Wagennummer ändert die Farbe:
Mit diesem Zug wurde stündlich die Burgringlinie 15 um die Nürnberger Altstadt betrieben, Teile der Strecke sind wegen der U-Bahn ohne regulären Linienverkehr.
So ähnlich hätte der Ende der 30er Jahre geplante Einheitsstraßenbahnwagen ESW ausgesehen, der wegen des Krieges nicht verwirklicht wurde.
Das ist mein Lieblingsstück, ein von der MAN gebauter vierachsiger Großraumwagen aus den 50er Jahren.
Mit diesem erst vor zwei Jahren aus einem Sechsachser aus den 60er Jahren umgebauten Partywagen gab es eine abendliche Extratour für die Teilnehmer der Modellstraßenbahnausstellung mit Speise- und Getränkeangebot im Fahrzeug.
In einem Werkstattraum der Wagenhalle wurden mir Tische gestellt, auf denen ich die Fahranlage in H0 und ein paar IIm-Handarbeitsmodelle aufbauen konnte.
So fing die Nürnberger Firma HAMO (Hannemann Modellbau) 1953 mit ihrem einzigartigen Straßenbahnsystem an.
Gleisstücke aus geprägtem Blech, Betrieb nur mit Oberleitung, Guß-Wagenkästen. Nach Ölung funktioniert alles wie vor über 60 Jahren!
Spätere Komplettpackungen hatte alle dieses Bild auf dem Deckel, wurde so eine Vorkriegsästhetik noch als modern angesehen?
Der Zweiachserzug mit Dach und Lackierung nach Nürnberger Vorbild. Nach Einführung des Kunststoffgleissystems wurden die Triebwagen mit neuen Antrieben ausgestattet und waren zwischen Ober- und Unterleitungsbetrieb umschaltbar.
Zeitgleich wie beim großen Vorbild wurden vierachsige Großraumwagen entwickelt: zunächst mit Schiebetüren und Kunststoffgehäuse (heute sind diese Modelle eine große Rarität), dann mit Falttüren und Gußgehäuse. Beide Typen haben kein konkretes Vorbild, geben aber den Eindruck eines Großraumzuges gut wieder.
Die Modelle wurden in vielen Farben angeboten. Dieser Großraumzug in elfenbein-rot war 1985 mein zweites H0-Straßenbahnmodell überhaupt, damals auch schon über zwanzig Jahre alt! Die Packung mit Gleisen und Oberleitung kostete auf einer Modellbahnbörse 600 DM.
Dieser Zug trägt zwar Nürnberger Stadtwappen, hat aber mit den Großraumwagen der Nürnberg-Fürther Straßenbahn wenig gemein.
Nicht von HAMO ist diese unvollendete Bastelarbeit aus Holz und Messingblech nach Vorbild der Augsburger Dreiachser-Großraumzüge, die alle zu Fünfachs-Gelenktriebwagen mit einem neuen Drehgestell umgebaut wurden. Der Kenner sieht, was gemeint ist.
Straßenbahn-Güterwagen von HAMO. Beim Vorbild in schlechten Zeiten gut für Transporte aller Art und bis heute für innerbetriebliche Transporte genutzt.
1964 übernahm Märklin die Firma HAMO und stellte die Produktion der Straßenbahnmodelle schrittweise bis 1967 ein.
Eine Arbeitsgemeinschaft Straßenbahnmodelle Ulm stellte diese Modelle ohne Vorbild her unter Verwendung von Teilen von Metallbausätzen britischer Doppelstockstraßenbahnwagen. Von HAMO stammen nur die Kupplungen.
1954 wurde in Dresden ein Blechstraßenbahngleissystem ähnlich dem von HAMO entwickelt, allerdings mit deutlich größerem Radius. Die den LOWA-Wagen ET50/EB50 nachgebildeten Fahrzeuge mit Kunststoffgehäusen waren die ersten maßstäblichen H0-Straßenbahnmodelle mit Antrieb überhaupt (alle HAMO-Modelle sind wegen der Dicke der verwendeten Motoren deutlich breiter als 1:87). Mit Schleifern unter den Triebwagen und Sicken in den Bogengleisen wurde ein Blinklichteffekt in Kurven erreicht. Dieses Modellstraßenbahnsytem wurde nur ganz kurze Zeit hergestellt.
Im Gartenbahnmaßstab 1: 22,5 stellte ich folgende Modelle nach meterspurigen Vorbildern aus:
Dies ist ein heute noch erhaltener Vorortbahnwagen der Düsseldorfer Straßenbahn, siehe http://www.bmb-wuppertal.de/fahrzeuge/107.html
Der Erbauer aus Solingen arbeitet am Originalwagen und kennt daher jede Schraube des Vorbilds.
Die großen Modelle durften auf der fest aufgebauten Straßenbahnanlage im Straßenbahnmuseum probefahren.
Dies ist ein von der Waggonfabrik Rastatt gebauter Zug der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft OEG, die Straßenbahnstrecken von Mannheim und Heidelberg verbindet, siehe http://www.ign-ev.de/OEG71.html Diese Triebwagen verkehrten mit bis zu vier Beiwagen, damit wurden die zulässigen 75m Zuglänge erreicht.
Der Beiwagen trägt wie das Original eine runde Zugschlußscheibe!
Ein damals moderner Straßenbahnwagen der Deutschen Bundesbahn, auch das hat es gegeben, wenn auch nur für fünf Jahre, bei der von der LAG stammenden Straßenbahn Ravensburg-Weingarten Baienfurt, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/DB-Baureihe_ET_195
Der Erbauer der OEG- und DB-Modelle, www.semmelbahn.de, brachte einen weiteren selbstgebauten Großraumwagen mit, einen Hamburger V7 für Spur II Normalspur, das heißt 64mm Modellspurweite, damit konnte dieser leider nicht probefahren:
Ein solches Fahrzeug wird im Museum am Schönberger Strand erhalten, siehe http://www.vvm-museumsbahn.de/ix/ix-start/ix-start.php?id=vv-C534
Dies ist ein gleichartiges Fahrzeug mit Beiwagen V7B in H0 1:87, das ich auf dieser Veranstaltung erwerben konnte.
Solche Modellbahnausstellungen sind mit viel Aufwand verbunden, aber der lohnt sich, findet
Trambino