Empedokles So 24 Jul 2011, 02:40
Auch ich weiss keine Details über die interne Philosophie des Hauses/Familienbetriebs Fleischmann.
Vermutungsweise möchte ich annehmen: Auch der Rundmotor, der um 1959 serienreif war, war so voluminös, dass eine echte Kleinlok damit nicht ausführbar wurde; man benötigte aber doch eine Lokomotive, die für Kinder, Einsteiger, Sparbedachte erschwinglich war. Die Lokomotive Nr. 1306, das erste Modell der MV 9, erfüllte diese Aufgabe: Sie hatte ein schlichtes formschönes Kunststoffgehäuse, der Zweiachsantrieb passte eben hinein, ferner Geländer und Puffer, sonst nicht zu montieren, und war obendrein einem Vorbild ähnlich.
Das Ganze kostete 1959/60 nur 13,50 DM oder 90 Schillinge und war damit als Einsteigermodell oder Rangier-/Nebenbahnlok für viele Spielbahner gut finanzierbar. Der Erfolg gibt den Fleischmännern recht: Es ist ein echtes Massenprodukt, das bis heute in nur einem Halbdutzend Versionen auf jedem deutschen Flohmarkt angetroffen werden kann und nach 50 Jahren immer noch billig ist - daher auch als Ersatzteilspender für z.B. Motorteile exzellent verfügbar und preiswert.
Werner