Leichtstahlwagen mit Mitteleinstieg- Der 1000ste Leichtstahlwagen

Vor einem Monat habe ich von einem französischem E-Bayhändler ein Konvolt von Liliput Leichtstahlwagen erworben (man kann ja von diesen Wagen nie genug haben).
6 Stück waren von Liliput-Wien und einer von Liliput-Bachmann den ich jetzt zeige.
Der Bachmann-Liliput unterscheidet sich aber, wie ich später bemerkte durch eine Aufschrift "Der 1000ste Leichtstahlwagen".
Ansonsten gleich wie die anderen Modelle von Liliput-Wien ausser:
es fehlt die Nachbildung der Bremsbacken auf den Drehgestellen, was zwar beim genau hinsehen etwas komisch wirkt aber da diese angesetzten Teile bei den alten Wagen oft die Leichtgängigkeit verhinderte.
Aber da die Konstrukteure dieser Modelle bei Liliput-Bachmann ja intelligente Leute sind haben sie das nachgeholt indem sie das Drehgestell etwas niederer machten so dass die Spurkränze am Wagenboden schliffen was ebenfalls die Leichtgängigkeit verhinderte.
Allerdings konnte ich dieses Manko beheben durch eine Beilagscheibe von 0,4mm zwischen dem Drehgestellzapfen und dem Wagenboden und das Problem war gelöst.
Und die Moral der Geschicht...traue den Chinesen nicht!





LG
Herbert

Moin Herbert,

ein schöner Wagen. Ist die 3. Klasse normal ?
Welcher Zeit kann man die Wagen zuordnen ?

Gruß Ralph

Hallo Herbie, Ralph

Ein sehr interessantes Stück Schweizer Eisenbahngeschichte, diese Leichtstahlwagen.

Dritte Klasse gab es durchaus, die ersten Wagen wurden im Juni 1937 eingesetzt.
Mit diesen leichten Wagen (Selbsttragend, geschweisst nicht genietet) konnten die Fahrzeiten erheblich verkürzt werden, gleichzeitig wurde die Höchsgeschwindigkeit der Ae 3/6I (Stichwort Lima!) auf 110km/h erhöht und auch die Kurvengeschwindigkeiten wurden um 5km/h heraufgesetzt.
So entstanden die ersten Städteschnellzüge, damals noch Leichtschnellzüge genannt.

Der letzte Wagen wurde 1957 gebaut, es wurden tatsächlich über 1000 Stück produziert.

Es gab auch Leichtstahl Gepäck- Post- Speise- und Steuerwagen, von Liliput den Gepäck und Speisewagen, ich werde sie bei Gelegenheit mal fotografieren.

Die Wagen waren, trotz ihres mittlerweile als laut empfundenen Innengeräuschs, bis in die 90er Jahre im Einsatz, der Speisewagen fuhr sogar bis Mitte 90er im Eurocity Zürich - München!

Auch wurden Leichtstahlwagen mit Dampfheizung ausgestattet, es gibt Bilder mit diesen Wagen vor einer S 3/6 im Allgäu!

Dank 3000Volt DC Ausrüstung konnten sie auch in Italien verkehren ( und die Ae 6/6 und Re 6/6 Prototyploks hatten Steckdosen für 3000 V DC).

Insgesamt ein universell einsetzbarer Wagen, und, ja, auch die alten Liliputwagen aus österreichischer Produktion benötigen manchmal eine U-Scheibe.

Liebe Grüsse

Bruno

Hallo Liliputaner

Hier wie versprochen noch einige Bilder, auch eine Re 4/4I macht sich gut vor den Wagen:













der Postwagen ist sehr schön gearbeitet, mit dem alten PTT Logo und Briefkastenschlitz:





Liebe Grüsse

Bruno

Servus Bruno!
Diesen Liliput Postwagen habe ich auch aber mir ist noch nie aufgefallen dass auf diesem ein Briefkastenschlitz befindet.
Dann habe ich nachgesehen und er existiert wirklich. allerdings ist der so klein dass man den leicht mit etwas anderem verwechseln kann.
Danke für den Hinweis!

LG und noch einen schönen Weihnachtsabend
Herbert